2011-06-22

"dieser Text. oder diese Geschichte. oder dieses Ding in meinem Kopf, das nicht mit mir reden will. Arschloch."

Ein Text, den ich vor längerer Zeit geschrieben habe. Stark gekürzt und mehr oder weniger "entpersönlicht". Eigentlich nur hier, weil ich sprachlich manches davon sehr mag. In drei Teile aufgeteilt, weil ich irgendwann versuchte, es nach verschiedenen Aspekten zu sortieren.


Der ganze Text, ohne Klammern und in der Ursprungsreihenfolge, ist mir zu privat für hier. Das kann ich nicht. (Und ja, ich als bekennende Menstruationstwittererin kann auch kaum glauben, dass ich das schreibe.)


(Nett, wie vieles ich heute nicht mehr so sehe. Obwohl ich mir in dem Moment sehr, sehr sicher war.)
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dieser Text. oder diese Geschichte. oder dieses Ding in meinem Kopf, das nicht mit mir reden will. Arschloch. (I) 

"Würdest du mich einfach so mögen, wäre da ja nichts, was ich erreichen und auf was ich stolz sein kann. Das wäre ja viel zu einfach! Das wäre ja, als würde der eigene Vater einen liebhaben, obwohl man gar nichts dafür getan hat!" (...)

"Wenn mir einfach so Interesse entgegen gebracht wird, muss ich ja nichts leisten."(...)

"Sollte da irgendein Unterschied in der Sympathiemenge vorhanden sein, dann nur, weil ich das so will. Und es so einrichte. Blöderweise. Weil irgendetwas in mir zu glauben scheint, dass das so muss. Der andere kann mich nicht einfach so toll finden wie ich bin. Das kann nicht stimmen. Da muss eine Diskrepanz her. (...) Weil ich nunmal ich bin. Und andere nicht. Und ich war bisher mickrig und deshalb ist es nur logisch, dass ich auch mickrig bleibe. Es kann ja wohl kaum sein, dass ich nicht mickrig bin, sondern mich nur so fühle. Nein, das stützt sich schon auf Erfahrungen, einschlägige. Ich bin so vieles nicht wert, weil das so istDas war schon immer so. Kein Fehler in der Matrix." (...)

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dieser Text. oder diese Geschichte. oder dieses Ding in meinem Kopf, das nicht mit mir reden will. Arschloch. (II) 

(...)"Ich sehe am Tag mindestens zwei Menschen, in deren Lächeln ich mich auf der Stelle verlieben könnte. Und mindestens genau so viele Augen, die genau die richtigen Blicke haben. Und mindestens genau so viele Hände, die mich schlichtweg verzaubern, in den simpelsten Momenten. DU BIST ERSETZBAR. Du bist nur einer von vielen, deren Aufmerksamkeit ich möchte, weil ich da irgendein nimmersattes schwarzes Defizitloch in mir habe. Und es läuft rum und sagt "Hunger" und ich esse und esse und am Montag gibt es einen Apfel und am Dienstag zwei Pflaumen und am Samstag Eiscreme und Kuchen und Pizza und Gummibärchen, aber das nimmersatte Defizit ist immer noch nicht satt. Und dann gibt es Menschen. 'Guck mal der, der ist schön. Und der. Und der. Und wenn der da mich schön, toll, bemerkenswert in irgendeiner Form finden könnte, wäre ich glücklich. Aber es kann auch der sein. Oder der.'

Weil ihr alle egal seid. Es geht um mich, ausschließlich."
 (...)

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dieser Text. oder diese Geschichte. oder dieses Ding in meinem Kopf, das nicht mit mir reden will. Arschloch. (III) 

"Würdest du mich einfach so mögen, wäre da ja nichts, was ich erreichen und auf was ich stolz sein kann. Das wäre ja viel zu einfach! Das wäre ja, als würde der eigene Vater einen liebhaben, obwohl man gar nichts dafür getan hat!" (...)
"Ja. Letztlich alles, was mein Vater
[Anmerkung: Inzwischen schiebe ich das nicht mehr nur auf ihn, sondern auch auf andere.] an mir verbocken konnte. Da kommt das kleine Mädchen her, das so unbedingt geliebt werden muss für all die tollen Sachen, die es hinkriegt. Immer auf der Suche, nach Anerkennung, nach Liebe, Bewunderung - nicht aus Oberflächlichkeit, sondern aus einem ganz grundsätzlichen Bedürfnis heraus. Die Suche ist das einzig Bekannte. Und wenn dann jemand versucht, das zu erfüllen, das Gesuchte zu sein, wenn da jemand passt, weil er das Gesuchte ist - das geht nicht. Dann ist das einzige, was man kennt, weg. Die Suche. Die Suche ist schon so lange da, die kann nicht einfach weg sein. Alle anderen sind erst später dazu gekommen, die dürfen die Suche nicht verdrängen. Und wenn sie das tun, entscheidet man sich halt und dann natürlich für das, was einem vertraut ist. Suchen. Immer weiter. An allen überhaupt möglichen Zielen vorbei, weil der Weg das Ziel ist und die Suche der Schatz, der einem immer einen Regenbogen voraus ist."

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