ich mache inzwischen nicht mehr nur ihn dafür verantwortlich. ich weiß auch nicht, ob ich "verantwortlich machen" als richtigen begriff empfinde. eher nicht, mir fällt aber noch kein richtiger ersatz ein.
und er hat auch nicht wirklich schlimme dinge getan, bei denen man betroffen schweigt und nicht weiß was man sagen soll.
aber er war kein guter vater. er war ein desinteressierter vater, bei dem seine eigenen interessen und bedürfnisse immer vor denen aller anderen kommen. eine befreundete ärztin hat da mal eine narzisstische persönlichkeitsstörung vermutet, aber das ist nie irgendwie psychologisch festgestellt worden.
ich habe viele lustige erinnerungen an meine kindheit, die mit meinem vater verbunden sind. wir haben rumgealbert, witze gemacht, uns immer gut verstanden, schon als ich sehr klein war. ich war seine lieblingstochter. wir haben beide ein großes allgemeinwissen, man hatte eine intellektuelle ebene, das war nett.
aber: man wird älter und man schnallt mehr und man sieht dinge, die man vorher nicht gesehen hat. und was ich irgendwann sah, war, wie dumm mein vater teilweise ist. nicht dumm, was intelligenz angeht. sondern dumm, was wirkliches nachdenken angeht. wie dumm er handelte. wie dumm er diskutierte. dass meine meinung an seine sowieso nie heranreichen konnte, weil seine meinung die wahrheit war und nichts als die wahrheit.
mein vater sieht bis heute nicht, dass ich eine person bin, die eine eigene meinung hat und eigenständig denken kann. er liebt mich zwar, aber auf eine art, mit der ich nichts anfangen kann, weil diese liebe aus meiner sicht - genau so wie er und seine wahrnehmung der realität - krank ist. wenn jemand mich liebt, mich aber nicht als person wahrnimmt - sorry, das finde ich scheiße.
hinzu kommt, dass mein vater einfach nie da war und meine mutter mehr oder weniger fünf kinder alleine groß gezogen hat, was stressig und anstrengend war und sie an den rand ihrer kräfte gebracht hat, was auch für uns kinder auswirkungen hatte. er hat sich nicht darum gekümmert, einen job zu bekommen und geld zu verdienen, für seine große familie. das wenige geld, das wir hatten, ging eher für ihn drauf als für die ganze familie. man hätte damit wirtschaften können, aber weil er das nicht konnte, war das geld immer knapp, man konnte sich vieles schlichtweg nicht leisten.
der ganze scheiß in der ehe meiner eltern, der sich natürlich auch auf uns als ganze familie auswirkte, lässt sich zu großen teilen oder sogar insgesamt darauf zurückführen, dass mein vater nie erwachsen geworden ist. nie wirklich verantwortung übernommen hat. immer in erster linie für sich sorgt. und dann für sich. und dann für sich. dann für sich selbst, dann für sich, und irgendwo ganz am ende der schlange stehen dann vielleicht auch mal die anderen.
mein vater war und ist immer noch ein schlechter vater, weil er schlicht und ergreifend keiner war und ist. ich habe einen vater und habe keinen vater. das ist scheiße.
und er hat auch nicht wirklich schlimme dinge getan, bei denen man betroffen schweigt und nicht weiß was man sagen soll.
aber er war kein guter vater. er war ein desinteressierter vater, bei dem seine eigenen interessen und bedürfnisse immer vor denen aller anderen kommen. eine befreundete ärztin hat da mal eine narzisstische persönlichkeitsstörung vermutet, aber das ist nie irgendwie psychologisch festgestellt worden.
ich habe viele lustige erinnerungen an meine kindheit, die mit meinem vater verbunden sind. wir haben rumgealbert, witze gemacht, uns immer gut verstanden, schon als ich sehr klein war. ich war seine lieblingstochter. wir haben beide ein großes allgemeinwissen, man hatte eine intellektuelle ebene, das war nett.
aber: man wird älter und man schnallt mehr und man sieht dinge, die man vorher nicht gesehen hat. und was ich irgendwann sah, war, wie dumm mein vater teilweise ist. nicht dumm, was intelligenz angeht. sondern dumm, was wirkliches nachdenken angeht. wie dumm er handelte. wie dumm er diskutierte. dass meine meinung an seine sowieso nie heranreichen konnte, weil seine meinung die wahrheit war und nichts als die wahrheit.
mein vater sieht bis heute nicht, dass ich eine person bin, die eine eigene meinung hat und eigenständig denken kann. er liebt mich zwar, aber auf eine art, mit der ich nichts anfangen kann, weil diese liebe aus meiner sicht - genau so wie er und seine wahrnehmung der realität - krank ist. wenn jemand mich liebt, mich aber nicht als person wahrnimmt - sorry, das finde ich scheiße.
hinzu kommt, dass mein vater einfach nie da war und meine mutter mehr oder weniger fünf kinder alleine groß gezogen hat, was stressig und anstrengend war und sie an den rand ihrer kräfte gebracht hat, was auch für uns kinder auswirkungen hatte. er hat sich nicht darum gekümmert, einen job zu bekommen und geld zu verdienen, für seine große familie. das wenige geld, das wir hatten, ging eher für ihn drauf als für die ganze familie. man hätte damit wirtschaften können, aber weil er das nicht konnte, war das geld immer knapp, man konnte sich vieles schlichtweg nicht leisten.
der ganze scheiß in der ehe meiner eltern, der sich natürlich auch auf uns als ganze familie auswirkte, lässt sich zu großen teilen oder sogar insgesamt darauf zurückführen, dass mein vater nie erwachsen geworden ist. nie wirklich verantwortung übernommen hat. immer in erster linie für sich sorgt. und dann für sich. und dann für sich. dann für sich selbst, dann für sich, und irgendwo ganz am ende der schlange stehen dann vielleicht auch mal die anderen.
mein vater war und ist immer noch ein schlechter vater, weil er schlicht und ergreifend keiner war und ist. ich habe einen vater und habe keinen vater. das ist scheiße.
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