2011-09-20

warum hat man im internet das gefühl, jeder zweite hätte auch nen psychoknacks, während man sich im rl damit immer noch wie ein alien fühlt?

weil wir doch im internet alle viel offener und ehrlicher miteinander sind.

wenn ich hier darüber twittere, dass ich bei meinem therapeuten war, liest das irgendwer, denkt sich minimal seinen teil und findet's vielleicht sogar noch wertvoll - ich krieg davon nicht viel mit.
wenn ich aber im gespräch nebenbei erwähne, dass ich ne therapie mache, kommt sofort neugier, vielleicht sogar unverständnis und nach einer kurzen erklärung manchmal auch mitleid auf. das sind reaktionen, die ich einfach "bäm! in die fresse" kriege von meinem gegenüber.

ich habe an sich kein problem damit, darüber zu reden, dass ich ne therapie mache, aber die beschriebene reaktion (die ich von internetmenschen nicht kriege, weil internet nicht so unmittelbar ist) ist schon etwas unangenehm. und wenn ich diese reaktion erstmal gehabt hab, will ich vielleicht auch nicht mehr unbedingt erklären, was genau das problem ist, was für fortschritte und erfahrungen ich gemacht hab. das hat dann wenig mit den menschen zu tun als mehr mit ihren reaktionen.

lange rede, kurzer sinn:
rl = unmittelbare reaktionen = weniger offenheit, weil ich gar nicht auf alles ne reaktion will, vor allem keine unmittelbare
internet = keine unmittelbaren reaktionen, vielleicht sogar gar keine oder welche, die sich leicht ignorieren lassen = mehr offenheit, weil "keiner guckt" (zumindest kommt dieses gefühl leicht auf)

Get naked. Ask questions.

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