"Ich konnte die Hausaufgabe leider nicht machen, weil ich von dem zu bearbeitenden Text zu sehr weinen musste." Harrrharrrharrr.
"Je nach Interaktion zwischen Bindungsperson und Kind können verschiedene Hauptbindungsmuster entstehen. Jedes dieser Muster stellt eine an die Lebensbedingungen angepasste Verhaltensstrategie des Kindes und keine Bindungsstörung dar." Na dann.
"Das sicher gebundene Kind kann seine Gefühle zeigen (…).
Kinder, die ihre Gefühle in Stresssituationen nicht offen ausdrücken (…) werden dem unsicher-vermeidenden Bindungsmuster zugeordnet. Ihre Bindungspersonen sind häufig nicht sehr feinfühlig und stehen demnach auch nicht als sichere Basis zu Verfügung. Die Kinder entwickeln eine Vermeidungsstrategie: Sie suchen die Nähe ihrer Bindungsperson gar nicht erst, da sie von ihr keine Auflösung ihrer negativen Gefühle erwarten. Die unbewussten Arbeitsmodelle unsicher-vermeidend gebundener Kinder bilden die Bindungsperson als nicht unterstützend und sich selbst als zurückgewiesen ab. Auf diese Weise entwickeln sie ein eher negatives Selbstbild, unterdrücken ihre Gefühle und kontrollieren sich in hohem Maße selbst. Diese Kinder wirken oft besonders selbstständig und unbelastet. Jüngere Studien haben jedoch gezeigt, dass sie in den ersten Tagen in einer Einrichtung mindestens eben so stark unter Stress stehen wie sicher gebundene Kinder."
"Inneres Arbeitsmodell des Kindes beim unsicher-vermeidenden Bindungstypen:
- Andere Menschen sind unerreichbar und abweisend.
- Ich muss mich schützen.
- Wenn ich meine Bedürfnisse verleugne, werde ich nicht zurückgewiesen.
- Wenn ich mich um andere kümmere und meine eigenen Bedürfnisse verleugne, werde ich geliebt."
Pädagogische Texte lesen und in den Beschreibungen des kindlichen Verhaltens des eigenen, inzwischen 20-jährigen Ichs wiederfinden, immer wieder. Die ganzen Macken und Mechanismen, die ich für mich teilweise erst lerne, zu benennen und zu formulieren, einfach so auf Papier, als trockene Beschreibung, einfach so. Bums. Deal with it.
Ich möchte das nicht.
Vorhin dachte ich mir: "Hey, hätte ich nicht schon vor knapp nem Jahr die Therapie angefangen, hätte ich wahrscheinlich schon keine Lust mehr auf diese ganze Scheiße und die pädagogische Ausbildung einfach abgebrochen." Ha. Wahrscheinlich trotzdem nicht, aber der Unterschied wäre gravierend.
"Ja, das mit der Hausaufgabe hab ich nicht hinbekommen, ich hab's leider nur noch geschafft, meine Gefühle in einen Blogtext zu packen. Ha!"
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