2011-01-30

"Papa"

In dem vorherigen Post habe ich so oft "Papa" geschrieben, dass mir schlecht wird. Bei jedem "Papa" dreht sich der Magen noch ein bisschen weiter.

Ich hasse das. Dass ich dieses Wort nicht mehr einfach so denken oder fühlen oder sagen kann. Das ist ein Wort, das immer normal war. Ich bin damit aufgewachsen. Er war immer "Papa", nie "Vater".



Und jetzt passt mir das Wort nicht mehr und tut weh und mir wird schlecht, weil alles, was mit ihm zu tun hat, weh tut. Jetzt, wo er nicht mehr mein toller Papa ist. Sondern nur noch mein Vater, leider dumm und ohne Verständnis für irgendwas, was geschieht. Nur noch der Typ, der mich und meine Schwestern gezeugt hat und ansonsten so viel mehr vergeigt als richtig gemacht hat. Der Typ, der mir immer wichtiger war als ich ihm. Die erste und bislang längste unausgewogene Beziehung meines Lebens.


Ich hab nicht gewusst, dass ich irgendwann verstehen würde, warum Kinder ihre Eltern nicht mehr einfach nur lieben, sondern wütend sind und enttäuscht und verletzt.


Ich vermisse den Papa, den ich toll finden konnte und auf den ich nicht wütend war. Ich vermisse den Papa, von dem ich glaubte, dass er auch noch und erst recht toll sein würde, wenn ich erwachsen wäre. Ich vermisse den Papa, von dem ich glauben konnte, dass er mich lieb hat.


Wirklich. Du fehlst mir. Auch wenn es dich ja so nicht wirklich gab, sondern ich damals einfach nur noch nichts verstanden habe.

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