Wisst ihr, eine der beruhigenden Sachen an unserer großen, glücklichen Twitter- oder vielleicht sogar Internetfamilie ist, dass auch ihr im Endeffekt keine Ahnung habt. Ihr bemüht euch und ihr meint es gut und jeder von uns hat ein Herz. Aber letztlich sind wir immernoch Menschen. Und wenn ihr mir auch so oft so viel näher seid als die Welt, der Menschenstrom direkt um mich herum, seid ihr dennoch ihr und ich bin ich.
Ihr steckt nicht in meiner Haut und ich nicht in eurer. Und wenn ich erzähle und dann einerseits Verständnis geäußert wird, oder aber durchaus auch gesagt wird, dass ich übertreiben würde, dann hilft es ungemein, sich vor Augen zu halten, dass ich nur einen kleinen Teil der Sache gezeigt habe. So real es für mich ist - für euch ist es das nicht. Und keiner kann über die Geschichte eines anderen urteilen, niemand.
Wenn ich hier kleine Feedback-Klickdingens einstelle, dann weiß ich, dass Leute mir (anonym, aber doch) mitteilen werden, dass sie das für Mist halten, was ich hier schreibe (traurig nur, dass mein Paranoia-Gespenst sich davon an meinem Bein dumm und dämlich rammelt, ohne sowas wär ich noch cooler). Aber, wieder: Ihr wisst nicht. Du weißt nicht. Du weißt nicht, was ich weiß und fühlst nicht, was ich fühle und selbst wenn ich es dir alles haarklein erzähle, kannst du nur nachfühlen.
Und deshalb ist es mir gerade so enorm wichtig, alle anderen Sichtweisen rauszuhalten. Mir zu vertrauen, meinem Gefühl, meiner Einschätzung der Lage. Solange ich mich nicht im Stande sehe, zu bewältigen, hilft es mir einen Scheißdreck, dass andere meinen, ich solle klarkommen. Es ist schon schwer genug, meinen inneren Zyniker zu überzeugen, dass er mich nicht verspotten soll. Die (vermutete) Meinung anderer fällt da mal einfach hinten runter.
Versteht mich nicht falsch. Das ist kein verzweifeltes "ihr seid scheiße!" und ich weiß, dass ihr okay seid. "Okay" im Sinne von "gut". Ich wollte diesen "I matter!"-Gedanken hier trotzdem mal in Worte gefasst haben.
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