2011-04-06

Blogdinge auf Badezimmerfußböden und Müdigkeit.

In meinen Gedanken spielt Müdigkeit gerade eine große Rolle.


Mein Kopf sagt mir, dass er müde ist. Von den vielen Gedankenrunden. Das Laufen macht keinen Spaß mehr, es fühlt sich an, als würde man die Strecke in- und auswendig kennen, nur selten kommt etwas neues dazu, dass sich dann aber auch schnell abnutzt. Laufen ist gesund, ist Sport ja im allgemeinen. Aber wenn mein Kopf ein Läufer wäre, wäre er einer dieser dürren, abgehetzten, mit sehnigen Madonna-Armen. Einerseits Blicke, die die meiste Zeit müde sind, egal wohin sie schauen, und in denen ein Leuchten so selten ist, dass man die meiste Zeit lieber nicht an ein Leuchten denken möchte, weil die Abwesenheit zu weh tut. Andererseits diese Gehetztheit. Ein ewiges Marathontraining, für einen Marathon, den man sich gar nicht traut zu laufen. 


Jetzt, wo ich das aufschreibe, erscheint dieses Bild ziemlich plausibel. Mein Kopf ist ein guter Läufer. Er trainiert bis zum Umfallen, auch wenn ich das nicht will. Er läuft zu viel und er übt und er übt und er übt. Und trotzdem lasse ich ihn diesen Marathon nicht laufen. Ich trau mich nicht. Ich trau ihm das nicht zu.


Und mein Herz sagt mir auch, dass es müde ist. Ständig versucht es Worte zu finden, Sätze zu bilden, in denen "müde" oder "Müdigkeit" enthalten ist. "Ich bin müde." "Ich bin müde in meinem Kopf, ich bin müde in meinem Herzen." "Meine Müdigkeit ist …" Ich finde schon nichts mehr, was ich zur Müdigkeit sagen kann. Ich breche die Sätze ab, weil ich sie schon hundert Mal gehört, gefühlt, neu versucht habe.


Meine körperliche Müdigkeit ist groß. Aber noch größer ist meine emotionale Müdigkeit. Die ist so groß, dass ich am liebsten monatelang nur schlafen möchte. Oder tot sein, um mich um nichts mehr kümmern zu müssen. So groß ist die Müdigkeit.


In meinem Kopf findet jetzt gerade nicht viel neben ihr Platz, so groß ist sie. Die Müdigkeit ist der zentrale Punkt. Das, worauf ich immer wieder zurückkomme. Und das gefällt mir nicht, ich möchte es ändern.


Aber erstmal muss ich mich ausruhen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wir alle dürfen reden, ohne das es irgendwen interessieren muss und ja, du hier auch.