2012-01-16

And suddenly: "Gib dir Zeit."

Da steht man in der Gegend rum, denkt sich nichts böses, und auf einmal hockt dieser Gedanke im Kopf:


"Dann weiß ich halt jetzt noch nicht, was ich will. Dann finde ich es halt raus. Dann geb ich mir halt mal Zeit."


Dieses Gefühl, das sich-Zeit-geben-Gefühl. So… fremd. Aber so richtig. Ich habe dieses Gefühl so selten, ich sollte es in Einmachgläser und Flaschen und andere fest verschließbare Gefäße geben. Um es nicht zu vergessen. Um hin und wieder ein bisschen daran zu riechen, zu kosten, zu fühlen und daran zu denken, dass es mir gut tut, dieses Gefühl, dass es mir gut tut und ich mich es öfter haben lassen sollte, weil ich Dinge für mich wollen sollte - und will! -, die mir gut tun. Imperativ an die erste Person Singular. Gib dir Zeit.


Sich Zeit geben ist sich entlasten, ist sich gut tun, ist sich lieben. Und genau so fühlt sich das an. Fremd - und das ist schade und macht mich traurig. Aber richtig. Richtig richtig. Und gut. Ich gebe mir diese Entlastung, ich gebe mir Zeit und mein inneres Kind, das ich sonst so viel misshandle und anschreie und einschränke und dem ich viel zu oft vor Augen halte, wie unfähig es ist, atmet tief durch. Und ich auch.


Da kann man dann auch schon mal im Bus weinen.

1 Kommentar:

  1. Wenn du das schaffst, und daran glaube ich ganz fest, dann kann ich das erst recht. Und nicht nur deswegen, sondern auch, weil es vermutlich der einzige Weg ist.

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Wir alle dürfen reden, ohne das es irgendwen interessieren muss und ja, du hier auch.