2011-02-14

Monday Morning.

"Liebe deinen Nächsten wie dich selbst."


Hm. Mist. Ich liebe mich gar nicht selbst. Und irgendwie war das ja zu befürchten. Aber es schockt, es ist ein bisschen wie "Sie haben eine schreckliche Krankheit":
"Irgendwas ist mit Ihnen nicht in Ordnung. Ja, so sehr nicht in Ordnung."


(Sich selbst lieben? Was ist das? Wie geht das?)


Ich liebe mich nicht selbst, mein Verstand reguliert meine Gefühle oder auch: würgt sie ab, und überhaupt stehe ich grad vor diesem ganzen Mist und bin etwas ratlos. Mit "etwas" meine ich "etwas sehr" und mit "etwas sehr" meine ich "verdammt, ich bin mir nicht mal sicher, was das alles heißen soll".


Ob "Liebe dich selbst wie deinen Nächsten" besser funktionieren soll? Ich weiß ja nicht. Liebe ich meinen Nächsten überhaupt? Ich weiß nicht!


Ich weiß nicht!


Aber hey. Keine Panik. Ich bin erst 19 und überhaupt, es geht weiter. Geht es immer.


Und mit diesem erstaunlich optimistischen (igitt!) Fazit schließe ich hier auch schon.

2011-02-12

Das hier ist sowas wie ein Brief.

Liebe Menschen, denen ich was bedeute und die mir auch was bedeuten.


Eigentlich teile ich (fast) alles mit euch. Ihr und ich, wir sind offen zueinander, wir sind ehrlich und machen uns deutlich weniger vor als dem Rest der Welt.


Aber jetzt gerade sitze ich hier und heule und ich kann es euch nicht sagen, weil ich zu sehr an euch denke und zu wenig an mich, weil ich fürchte, dass ich jemandem den Abend versaue, wenn ich sage, dass ich grad weine und doch bitte mal was getan werden soll. Ihr könnt doch eh nichts tun, ihr seid irgendwo, jedenfalls nicht hier, um mich in den Arm zu nehmen. Und dann sitze ich hier und bin trotzdem einsam und ihr sitzt da und wünscht, ihr könntet mehr tun.


Also sitze ich hier. Und fühle mich einsam. Und der Umstand, dass ich euch nichts sage, weil ich euch nicht runterreißen will, führt dazu, dass ich mich noch einsamer und beschissener fühle und eigentlich jemandem was sagen soll und will, aber ich will niemandem die Laune verderben, nur, ich fühle mich so sterbenseinsam … und in dieser Abwärtsspirale der Einsamkeit falle ich einfach weiter nach unten. Bis auch dieser hysterische Anfall vorbei ist und ich euch dann auch nicht mehr belästigen muss, weil's mir wieder besser geht und all die Aufregung sowieso umsonst wäre. Aber bis dahin sitze ich noch ein bisschen hier und bin einsam und frage mich, WAS ZUR HÖLLE GESCHEHEN MUSS, damit diese Scheiße aufhört. Wann ich endlich schnalle, dass ich euch nerven darf mit "hilf mir bitte mal".


Denn das wäre doch theoretisch der Durchbruch, oder? Losgehen, endlich mal LOSGEHEN und "HILF MIR" sagen. Endlich mal das alte Verhaltensmuster durchbrechen.


Liebe Grüße,
Maria
(die euch wirklich mag und euch wirklich vertraut, es nur nicht so gut zeigen kann.)

2011-02-09

Dieses und das, solches und jenes

Natürlich machte ich mir auch heute wieder so meine Gedanken, wie ich das so mache an jedem Tag, ich fahre ja auch viel Bus.

Und wozu machte ich mir heute Gedanken? Selbstbewusstsein. Keine Angst haben, sich sicher fühlen. Stark sein, auch innen drin. Mit den genannten Sachen hab ich's ja nicht so.

Heute sagte mir eine Person, von der ich das eigentlich nicht gedacht hatte, dass sie sich ständig hinterfragt (okay, das dachte ich eigentlich schon) und keinerlei Selbstbewusstsein habe (das dachte ich nicht. Weshalb es mich dann auch überraschte.). Besagte Person ist älter als ich, und in einem Alter, in dem man sich selbst sicher ist, ganz automatisch, weil man den ganzen Zirkus schon lange mitmacht und einfach mit den Jahre entspannter geworden ist - dachte ich.


Dachte ich wirklich. Und insofern war ich ... ein bisschen enttäuscht. "Wie, mit zunehmendem Alter werde ich nicht einfach cool und gelassen werden?" Nein, Maria. Leider nicht. Auch richtige Erwachsene sind unsicher, sie kommen nur gelassener rüber.


Och Scheiße.


Dieses Geschehen führte jedenfalls dazu, dass ich im Bus saß und rumdachte. Und Erkenntnisse hatte, manche davon habe ich hin und wieder und sollte sie DRINGEND mehr verinnerlichen, manche waren neu. Einfach mal unsortiert hingespuckt:


Aha: Man wird mit zunehmendem Alter nicht automatisch gelassener. Man gewöhnt sich vielleicht nur mehr an die Ängste und Unsicherheiten, sowie man sich an alles im Leben gewöhnt und es irgendwann akzeptiert.


Die anderen haben auch alle Angst. Manche mehr, manche weniger - aber alle haben Angst. Stimmts? Ich vergesse das immer und immer wieder und glaube jedesmal, ich wäre alleine. Mit meiner Verzagtheit. Die man mir vermutlich oft genug nichtmal anmerkt, genauso wie ich den anderen ihre Ängste auch nicht anmerke.


Selbstbewusstsein ist nicht die Abwesenheit von Minderwertigkeitskomplexen. Es ist eher eine "ich lasse mich nicht (zu sehr) von den Gedanken an das, was andere von mir denken könnten, beeinflussen"-Haltung. Und ich bin neidisch, weil mir diese Haltung so schwer fällt und ich mich immer wieder daran erinnern muss, dass in meinem Kopf vor allen anderen MEINE Gedanken wichtig sein sollten. Nicht meine Vermutungen, was andere von mir halten, in mir sehen könnten.


Mein Vater hätte mir kein Selbstbewusstsein im Sinne von "ich bin schön" geben müssen. "Scher dich einfach mal nen Dreck drum, was die anderen denken könnten" hätte gereicht.


Es fällt mir so schwer, mich einfach mal nicht drum zu scheren.


Und das nervt mich. Ich hab nur leider noch nicht rausgefunden, was ich effektiv gegen mein Mitbedenken fremder Gedanken tun kann. Ich werde mal meinen Therapeuten danach fragen.


Oder ist das vielleicht n typisches Pubertätsproblem? Diese Unsicherheit mit sich selbst?


Ich muss mich sogar an so etwas simples erinnern: Du bist noch nicht erwachsen, Maria. Gib dir Zeit.
Ja, sollte ich mal versuchen. Ich bin erst 19, ich bin eigentlich noch ein Teenager. Aber man fühlt sich halt im eigenen Denken schon seit Jahren so erwachsen und reif. Das körperliche und auch das psychische hinken da aber eigentlich hinterher. So ein Mist.


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Ja, das mal als kleinen Überblick, was mir heute so im Kopf rumspukt.


Sometimes I wish i had a smaller ass so that I could go swimming without feeling like a whale.

2011-02-07

Gestern war Sonntag, heute ist Montag. Auch wenn sich das erst in 6 Stunden so anfühlen wird.

Eine kleine Sache, die ich hierlassen will.


Gestern (also Sonntag) habe ich laaange geschlafen, wie ich das so tue, wenn Wochenende ist und ich erst um 8 Uhr morgens ins Bett finde. "Laaange" heißt in diesem Fall "bis in den späten Nachmittag".


Irgendwann im Laufe des Tages also, zwischen all den Halb- und Ganzschlafphasen, zwischen all dem anstrengenden "jetzt könnte ich mal aufstehen" und "nein, ich dreh mich erst nochmal rum", zwischen Träumen, und Dingen, die wirklich passieren, passierte diese seltsame Sache.


Ich träumte. Ich träume generell viel, durcheinander und lebhaft und an vieles kann ich mich hinterher noch erinnern. In diesem Traum stand ich irgendwann neben einem jungen Baum und vor einem weißen Auto. Und weil irgendwann in dem Traum mein Vater vorgekommen war, dachte ich an meinen Vater.


Das ist nicht so seltsam. Ich sehe meinen Vater im Traum wesentlich häufiger als in der Realität. (Und das so geschrieben zu sehen, fühlt sich... ein bisschen schauernd an.)


Ich dachte also in dem Traum an meinen Vater. Und daran, wie er ... so vieles verkehrt gemacht hat. Und jetzt vor den Scherben steht. Alles irgendwie kaputt ist, nicht mehr so wie vorher. Die Welt anders, und er versteht nicht, warum.


Ich hab in diesem Traum etwas gefühlt, was ich mir in der Realität verbiete: Seinen Schmerz. Die Verwirrung des kleinen Jungen, der er irgendwann mal war und eigentlich ist, das Unverständnis darüber, dass die Familie einen verlassen hat, der Ärger und die Wut darüber, dass man Jobs verloren hat und Erwartungen enttäuscht hat und die eigenen Erwartungen an sich selbst sich nie erfüllt haben oder vielleicht nichtmal so real da waren, wie sie es hätten sein sollen und müssen. Dieser ganze Schmerz darüber, dass man nicht der Erwachsene geworden ist, der man mal sein wollte.


In dem Traum hab ich wirklich den kleinen Jungen gesehen, mit Ärger und Unverständnis im Gesicht.


Und dann bin ich aufgewacht, weil ich geweint habe und weil, während ich träumte, in meinem Kopf, verspätet, aber doch, diese Warnung endlich aufblinkte: "Hör auf! VORSICHT, SCHMERZ!" Diese Warnung, die in der Realität schneller kommt, als ich bewusst wahrnehmen kann. Und sogar im Traum da ist.


Die rote Signalfarbe. Die vielen Signalworte, -gefühle, -gedanken. "Lass das in Ruhe. Du wirst dir weh tun, mehr als du musst." Okay, ich lass die Finger davon.


Weil das so eine ... seltsame Begebenheit war, lass ich es hier.

2011-02-03

Bis auf weiteres bin ich wohl gehemmt. Soso.

Heute hatte ich einen Grübel-Tag; es ging mir nicht schlecht, aber auch nicht mehr so "hooray!"-gut wie vorher. Insgesamt ein normaler Aufenthalt in der gemütlichen kleinen Grübel-Grube. Und eigentlich hatte ich was nettes dazu geschrieben, aber dann habe ich es aus Versehen gelöscht und die Änderung wurde schneller gespeichert als mein Schatten und jetzt mach ich's einfach nochmal kurz. (Das meiste hab ich hier bestimmt auch schon mehr oder weniger geschrieben.)


Was ich eigentlich mit euch (ihr?) teilen will, ist ein nettes Bild, das ich in meinem Kopf habe und das es möglich macht, dass ich ein bisschen über mein inneres Chaos-Zeug lachen kann. Ganz ohne hysterisches Weinen-Lachen. Seid stolz auf mich.


Also, wichtige, nicht ganz neue Erkenntnis des heutigen Grübel-Tages:
Ich sehe mich (derzeit, als die, dich ich noch bin) zu Liebe nicht in der Lage.
Liebe hieße bei mir nicht "Mädchen trifft Junge und beide werden glücklich" (zusammen natürlich). (Müsst ihr bei diesem Satz auch an 'Notting Hill' und Julia Roberts in der Buchhandlung von Hugh Grant denken?)
"Liebe" hieße bei mir "daddy-issues-Mädchen trifft auf Projektionsfläche und beide werden unglücklich" (aber das immerhin auch zusammen).


Ja, und eigentlich finde ich das ziemlich bitter. Aber so formuliert geht's. Eigentlich schon lustig.