Ich bin ein ungeduldiger Mensch. Und dennoch scheine ich es nicht komisch zu finden, dass ich immer nur abwarte dass alles besser wird, alles endlich in Gang kommt, das Leben losgeht oder so.
"She ain't running / She's walking a little slow / And she ain't crying - she's just singing a little low" - Rickie Lee Jones
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2012-05-01
Maria lernt das mit dem glücklich oder zufrieden sein und es ist seltsam.
"Wenn ich traurig bin und ich nicht mehr weiß, wohin, sing ich ein Lied:
Eines Tages wird das alles anders sein. Bleib nur fröhlich, fühlst du dich auch ganz allein!"
Ein Zitat aus einem Lied aus einem Kindermusical, das nicht so wirklich cool ist, aber das hier ist nett.
Mir wird ein bisschen komisch, wenn ich mir angucke, dass ich mich zur Zeit als glücklich empfinde. Ich meine, ich weine nicht weniger als vorher, vielleicht sogar mehr und manchmal aus winzigen Gründen, der Stress in der Ausbildung steigt wieder, weil Leistung erbracht werden muss und auch sonst ist da Zeug in meinem Leben, das der allgemeinen Definition von "Glück" nicht wirklich entspricht - und trotzdem bezeichne ich mich das erste Mal als "glücklich". "Glücklich" oder auch "zufrieden", das ist die Grundstimmung, selbst wenn ich traurig bin oder wütend oder überfordert. Alles sehr seltsam.
Der ausschlaggebende Punkt ist glaube ich, dass ich mich annehme. Und mich dadurch ganz fühle, zum ersten Mal. Keine Teile mehr, die abgeurteilt werden, die auf die Fresse kriegen, wenn sie sich zu Wort melden. Nein. Ein geduldiges sich gegenseitig an die Hand nehmen. Und das ist wahrscheinlich der Grund, warum es mir gerade so gut geht, obwohl die äußeren Umstände nicht unbedingt dafür sprechen.
Wie gesagt, alles sehr seltsam.
2011-11-10
Feststellungen.
"Das Tränenemoticon war jetzt leider nicht ironisch." - Story of my life.
Dinge, die man so feststellt.
Ja, ich heule ständig. Und oft finde ich das (inzwischen) gar nicht (mehr) so schlimm, aber ich mag es (immer noch) nicht, wenn ich weine, ohne einen Grund zu haben.
Heute sprach ich mit meinem Therapeuten über das Weinen und er sagte, dass Weinen einmal Trauer sei, der einzige Weg, etwas akzeptieren zu lernen, das unwiederbringlich ist. Und außerdem ist Weinen auch Spannungsabbau. Wer weint, befriedigt ein Bedürfnis, erleichtert sich von einer Bürde. (Ja, ich musste an "Pipi in den Augen" und andere körperliche Bedürfnisse denken.)
Sehr schön fand ich dann: "Und je mehr man weint, desto flacher wird der Tränensee und irgendwann muss man nicht mehr so viel weinen."
Genau. Irgendwann werde ich den Wasserspiegel meines Tränensees auch gesenkt haben. Und dann muss ich auch nicht mehr weinen, weil David Tennant irgendwann nicht mehr der Doctor ist. (Ich übertreibe nicht. Das macht mich gerade echt fertig.)
Ich sitze wirklich hier und weine, weil David Tennant nicht mehr der Doctor ist und hoffe, dass ich in ein paar Jahren darüber lachen kann.
Dinge, die man so feststellt.
Ja, ich heule ständig. Und oft finde ich das (inzwischen) gar nicht (mehr) so schlimm, aber ich mag es (immer noch) nicht, wenn ich weine, ohne einen Grund zu haben.
Heute sprach ich mit meinem Therapeuten über das Weinen und er sagte, dass Weinen einmal Trauer sei, der einzige Weg, etwas akzeptieren zu lernen, das unwiederbringlich ist. Und außerdem ist Weinen auch Spannungsabbau. Wer weint, befriedigt ein Bedürfnis, erleichtert sich von einer Bürde. (Ja, ich musste an "Pipi in den Augen" und andere körperliche Bedürfnisse denken.)
Sehr schön fand ich dann: "Und je mehr man weint, desto flacher wird der Tränensee und irgendwann muss man nicht mehr so viel weinen."
Genau. Irgendwann werde ich den Wasserspiegel meines Tränensees auch gesenkt haben. Und dann muss ich auch nicht mehr weinen, weil David Tennant irgendwann nicht mehr der Doctor ist. (Ich übertreibe nicht. Das macht mich gerade echt fertig.)
Ich sitze wirklich hier und weine, weil David Tennant nicht mehr der Doctor ist und hoffe, dass ich in ein paar Jahren darüber lachen kann.
2011-10-22
Kind sein
Ich fühl mich wie ein Kind. Aber nicht in dem positiven Sinne, wie das sonst gemeint ist, wenn ich von meiner empfundenen Kindlichkeit spreche. Sondern im negativen Sinne, mit den negativen Sachen, die Kindsein beinhaltet. [Let's face it: Kind sein ist scheiße und die kleinen Bratzen haben alles Recht der Welt, ständig rumzuflennen. (Das hätten alte Menschen übrigens auch, aber die machen's nicht, man ist ja erwachsen. Selbst schuld.)]
Also, negatives Kindsein:
Jetzt hab ich keine Lust mehr.
Reicht auch.
Hier, übrigens. Eigentlich bin ich gerade glücklich. Aber die Sachen, die nicht funktionieren, gehen davon nicht weg. Und das ist immer noch anstrengend.
Okay. Vorhaben, zu reden, steht. Seht ihr? Ja, ich werde reden. Versprochen. Mir.
Also, negatives Kindsein:
- Ich flenne rum. Als würde das irgendwas ändern oder gar helfen.
- Ich habe Ängste in einem Ausmaß, das keinen Spaß macht. Verlustängste. Angst vor Zurückweisung. Angst, zu nerven, was ja auch nur eine Form der Angst vor Zurückweisung ist. Und genauere Beispiele will ich nicht nennen, weil das zu tief blicken ließe und überhaupt, mich nervt das so schon alles genug.
- Ich verstehe ständig Sachen falsch. Ich habe völlig falsche, meistens negative Bilder von Menschen oder insbesondere ihren Reaktionen und komme mir regelmäßig dumm vor, weil mich die Realität eines besseren belehrt oder, genauer gesagt, mich daran erinnert, dass ich es eigentlich schon besser weiß. Ein intuitives "das und das wird passieren" und eine gewisse Zeit später, nach reiflicher Überlegung und/oder weniger Realitätsverlust "nein Maria, das und das würde passieren und eigentlich weißt du das auch. Denk doch mal nach." Es ist so scheiße anstrengend, wenn die eigene Intuition ständig jämmerlich versagt oder einfach nur komplett daneben liegt mit ihren Erwartungen. Und das heißt nicht, dass ich möchte, dass diese Erwartungen sich erfüllen. Nein, ich möchte einfach nur, dass meine Intuition mein Wissen über die Realität etwas stärker miteinbezieht.
- Ich habe solche Angst zu nerven, dass ich oft genug einfach die Klappe halte. Ich halt den Mund. Und ich überlege (manchmal sogar in der Situation) ob ich wollen würde, dass der andere die Klappe hielte, wenn er in meiner Situation wäre (meistens nicht). Aber das muss ja nichts heißen, ich halte trotzdem die Klappe.
- Ich fühle mich unselbstständig und klein und ohnmächtig und DAS ist ja das beschissenste überhaupt am Kindsein. Und ich werde wütend, mir gegenüber, und kann mich nicht beruhigen und dann komme ich mir regelmäßig auch eher wie zwei vor als wie 20 Jahre alt.
Jetzt hab ich keine Lust mehr.
Reicht auch.
Hier, übrigens. Eigentlich bin ich gerade glücklich. Aber die Sachen, die nicht funktionieren, gehen davon nicht weg. Und das ist immer noch anstrengend.
Okay. Vorhaben, zu reden, steht. Seht ihr? Ja, ich werde reden. Versprochen. Mir.
2011-09-15
Neue Geschichten von meinem unterirdischen Humorniveau und mir.
Mir ist heute etwas lustiges/ nettes/ wasauchimmer passiert.
Ein kleines bisschen Vorwissen: Ich bin habe eine Ausbildung zur Erzieherin angefangen, gehe also auf eine Fachschule. Und die ist in Bremen, wo derzeit Schüler auf die Straßen gehen, um gegen die Stundenkürzungen zu demonstrieren, die eines der vielen Übel sind, die mit den (vor allem finanziellen) Kürzungen im Bildungsbereich zusammenhängen. Soviel dazu.
Heute erzählte uns in der Schule ein Lehrer, wie man ja im Musikfachbereich gerade mal Geld habe, um neue Gitarrensaiten zu kaufen, aber nicht für neue Lehrmittel.
Ich hörte zu und sagte, mehr zu mir selbst: "Sad Story!" Woraufhin K., die neben mir saß, mich gespielt-empört wegen dieser - ihrer Auffassung nach - ironisch gemeinten Äußerung zurecht wies. Ich antwortete, mit einem für mich typisch unterirdischen Humorniveau: "Das war nicht ironisch! Ich mache zwar Witze über den Holocaust, aber doch nicht über die Bildungsmisere!"
[Anmerkung: Ja, Bildungsmisere ist der falsche Begriff, ich meinte eigentlich die prekäre Situation der Bildung, was die Finanzen angeht. Asche auf mein Haupt.]
Jedenfalls, darüber freute sich dann T., der zwei Plätze weiter saß: "Mensch Maria, was du wieder raushaust!"
Und dann wurde noch sehr über meine gestikulative Darstellung einer Hirnimplosion durch unterdrücktes Niesen, die irgendwie einem Selbstmord mit Schrotflinte glich, gelacht. Menschen, die über Kopfkinobilder mit "an der Schädelinnenseite herunterlaufendem Gehirn" o.ä. mitlachen, sind so wertvoll.
Das ist nett. Gemocht werden als der bescheuerte Mensch der man ist für eben diese Bescheuertheit ist so wahnsinnig nett.
(Ich weiß nicht, was ich vorher ohne das gemacht habe, weil ich dieses Gefühl eigentlich erst vor zwei bis drei Jahren bewusst wahrnahm. Und vorher war ich wahrscheinlich wirklich nicht mal halb so bekloppt wie ich sein wollte. Und wär ich es gewesen, hätte ein großer Teil der Leute, die mir damals wichtig waren, sich Sorgen gemacht. Was mich wiederum traurig gemacht hätte/ vielleicht sogar hat, weil dann ja eben diese Annahme der eigenen Bescheuertheiten durch andere fehlt.)
Blablabla.
Ein kleines bisschen Vorwissen: Ich bin habe eine Ausbildung zur Erzieherin angefangen, gehe also auf eine Fachschule. Und die ist in Bremen, wo derzeit Schüler auf die Straßen gehen, um gegen die Stundenkürzungen zu demonstrieren, die eines der vielen Übel sind, die mit den (vor allem finanziellen) Kürzungen im Bildungsbereich zusammenhängen. Soviel dazu.
Heute erzählte uns in der Schule ein Lehrer, wie man ja im Musikfachbereich gerade mal Geld habe, um neue Gitarrensaiten zu kaufen, aber nicht für neue Lehrmittel.
Ich hörte zu und sagte, mehr zu mir selbst: "Sad Story!" Woraufhin K., die neben mir saß, mich gespielt-empört wegen dieser - ihrer Auffassung nach - ironisch gemeinten Äußerung zurecht wies. Ich antwortete, mit einem für mich typisch unterirdischen Humorniveau: "Das war nicht ironisch! Ich mache zwar Witze über den Holocaust, aber doch nicht über die Bildungsmisere!"
[Anmerkung: Ja, Bildungsmisere ist der falsche Begriff, ich meinte eigentlich die prekäre Situation der Bildung, was die Finanzen angeht. Asche auf mein Haupt.]
Jedenfalls, darüber freute sich dann T., der zwei Plätze weiter saß: "Mensch Maria, was du wieder raushaust!"
Und dann wurde noch sehr über meine gestikulative Darstellung einer Hirnimplosion durch unterdrücktes Niesen, die irgendwie einem Selbstmord mit Schrotflinte glich, gelacht. Menschen, die über Kopfkinobilder mit "an der Schädelinnenseite herunterlaufendem Gehirn" o.ä. mitlachen, sind so wertvoll.
Das ist nett. Gemocht werden als der bescheuerte Mensch der man ist für eben diese Bescheuertheit ist so wahnsinnig nett.
(Ich weiß nicht, was ich vorher ohne das gemacht habe, weil ich dieses Gefühl eigentlich erst vor zwei bis drei Jahren bewusst wahrnahm. Und vorher war ich wahrscheinlich wirklich nicht mal halb so bekloppt wie ich sein wollte. Und wär ich es gewesen, hätte ein großer Teil der Leute, die mir damals wichtig waren, sich Sorgen gemacht. Was mich wiederum traurig gemacht hätte/ vielleicht sogar hat, weil dann ja eben diese Annahme der eigenen Bescheuertheiten durch andere fehlt.)
Blablabla.
2011-08-23
Liebes inneres Kind.
Man sollte mir einen Zettel an den arm tackern: "Sei nett zu dir! SEI NETT!"
Wie schnell ich das vergesse. Wie oft ich das nicht bin. Ich scheitere, bin dann scheiße zu mir und mache es damit noch schmerzhafter.
Und dann sitze ich da und weiß um Himmels willen nicht, warum es mir so dreckig geht und nach Stunden fällt es mir ein: Ach ja.
Ach ja, Maria. Wie würde es einem Kind gehen, wenn du es für sein Scheitern fertig machst? Und was machst du mit dir? Und wie geht es dir?
Und während ich im Schneckentempo zu derartigen Erkenntnissen komme, sitzt mein inneres Kind in der Ecke und weint sich die Augen aus.
Liebes inneres Kind, ich bin so gemein zu dir und tue dir weh und es tut mir entsetzlich leid. Bitte vergib mir.
(Ich bekomme Termine nicht auf die Reihe, erledige nicht, was ich erledigen wollte/sollte, tätige Anrufe nicht, wenn ich sie tätigen sollte. Und ich stehe da und scheitere und gucke mir dabei zu und schimpfe. Der starke, erwachsene Teil schimpft entsetzlich mit dem schwachen Teil von mir. Dem Kind-Teil. Ich schimpfe entsetzlich mit mir, bin wahnsinnig wütend und enttäuscht. Von mir. Ich schimpfe und tobe und haue meinen Kopf und fühle mich völlig im Recht, ich habe das verdient, ich baue nur Scheiße.
Aber schließlich dann fällt mir auf, wie falsch das ist. Ich muss die Perspektive wechseln, ich muss projizieren, um es zu merken, aber es fällt mir auf. Inzwischen. Endlich.
Und dann fühle ich mich schuldig. Der starke Teil merkt, wie falsch das ist und fühlt sich schrecklich. Dieses Gefühl wird stärker bewusst, mit jedem Mal.
Was ich hinbekommen muss, ist nicht, mich auf die Seite des schwachen Teils zu stellen und den starken Teil auszuschimpfen. Denn dann wäre ich ja wieder gegen mich. Nein, ich muss den starken Teil dazu bringen, dem schwachen Teil zu helfen. Sie sollen nicht gegeneinander, sondern miteinander sein. Ich will nicht gegen mich selbst sein. Also bringe ich die beiden unter einen Hut, so gut es geht. Und es klappt zunehmend besser, glaube ich sagen zu können.)
Hallo Maria, denk dran: Ein Scheitern ist selten bis nie der Weltuntergang.
Wie schnell ich das vergesse. Wie oft ich das nicht bin. Ich scheitere, bin dann scheiße zu mir und mache es damit noch schmerzhafter.
Und dann sitze ich da und weiß um Himmels willen nicht, warum es mir so dreckig geht und nach Stunden fällt es mir ein: Ach ja.
Ach ja, Maria. Wie würde es einem Kind gehen, wenn du es für sein Scheitern fertig machst? Und was machst du mit dir? Und wie geht es dir?
Und während ich im Schneckentempo zu derartigen Erkenntnissen komme, sitzt mein inneres Kind in der Ecke und weint sich die Augen aus.
Liebes inneres Kind, ich bin so gemein zu dir und tue dir weh und es tut mir entsetzlich leid. Bitte vergib mir.
(Ich bekomme Termine nicht auf die Reihe, erledige nicht, was ich erledigen wollte/sollte, tätige Anrufe nicht, wenn ich sie tätigen sollte. Und ich stehe da und scheitere und gucke mir dabei zu und schimpfe. Der starke, erwachsene Teil schimpft entsetzlich mit dem schwachen Teil von mir. Dem Kind-Teil. Ich schimpfe entsetzlich mit mir, bin wahnsinnig wütend und enttäuscht. Von mir. Ich schimpfe und tobe und haue meinen Kopf und fühle mich völlig im Recht, ich habe das verdient, ich baue nur Scheiße.
Aber schließlich dann fällt mir auf, wie falsch das ist. Ich muss die Perspektive wechseln, ich muss projizieren, um es zu merken, aber es fällt mir auf. Inzwischen. Endlich.
Und dann fühle ich mich schuldig. Der starke Teil merkt, wie falsch das ist und fühlt sich schrecklich. Dieses Gefühl wird stärker bewusst, mit jedem Mal.
Was ich hinbekommen muss, ist nicht, mich auf die Seite des schwachen Teils zu stellen und den starken Teil auszuschimpfen. Denn dann wäre ich ja wieder gegen mich. Nein, ich muss den starken Teil dazu bringen, dem schwachen Teil zu helfen. Sie sollen nicht gegeneinander, sondern miteinander sein. Ich will nicht gegen mich selbst sein. Also bringe ich die beiden unter einen Hut, so gut es geht. Und es klappt zunehmend besser, glaube ich sagen zu können.)
Hallo Maria, denk dran: Ein Scheitern ist selten bis nie der Weltuntergang.
2011-08-16
Der heutige Tag als Blogeintrag. Oder so.
Heute war anstrengend, heute war sehr anstrengend. Ich schlief nachts spät, irgendwann nach 4 Uhr, ein und insgesamt sehr schlecht, kann mich erinnern, über Nacht mehrere Uhrzeiten auf meinem Wecker gesehen zu haben. Und ich träumte komplette Scheiße. Ein TARDISartiger Meerschweinchenkäfig und ich erkläre meiner Mutter "it's bigger on the inside", das ist für so einen Meerschweinchenkäfig natürlich verdammt praktisch. Als ich letztendlich aufwachte, um 8, hatte ich eine Stunde länger "geschlafen" als geplant und war spät dran. Da war es sehr uncool in den Spiegel zu gucken und wie eine Leiche zu gucken und schon allein wegen den verschwollenen Augen fast zu heulen. Aber hey, nach etwa einer Viertelstunde sah ich schon nur noch wie "mittelprächtig reanimiert" aus, also lieber nur noch mit Sonnenbrille in den Spiegel gucken, in meinem Kopf rumwitzeln und losgehen.
Auf dem Weg zur Grundschule, im Bus. Mein Handy erinnerte mich daran, dass heute Madonnas Geburtstag ist/war, der 53., wenn ich mich recht entsinne. Kurz danach sah ich eine sehr anorektisch aussehende Joggerin. Sie war ganz mager und sehnig. So wie Madonna. Das hat mich kurz amüsiert, auf eine tragische, zynische und etwas resignierte Art und Weise. Erschreckend, sowas.
Später, immer noch im Bus, habe ich weiter vor mich hingedacht. Ich weiß noch genau, wo ich langgefahren bin während dieser Situation. Irgendwann war da eine Straße, die Metzer Straße hieß. Für einen Moment las ich "Metzler Straße". Und so kam es, dass ich an Jakob von Metzler dachte, das passiert mir hin und wieder. Jakob von Metzler wurde am 17. April 1991 geboren, ich am 8. Mai desselben Jahres. Nicht ganz ein Monat Unterschied. Jakob von Metzlers Eltern dachten ebenso wie meine Eltern auch, sie hätten ein Kind mit einer Zukunft bekommen. Sie dachten natürlich, dass dieses Kind sie zu Grabe tragen würde und nicht andersrum. Niemand glaubt, dass er sein Kind zu Grabe tragen muss, bis während der Schwangerschaft irgendwelche Probleme festgestellt werden. Ist das nicht der Fall, glaubt natürlich niemand, dass ausgerechnet sein/ihr gesund geborenes Kind nicht lange leben, sondern entführt und ermordet wird. Dass es einen eigenen Wikipedia-Artikel haben wird, in dem der Name seines Mörders verlinkt ist. Und dass der Name des Mörders ausgerechnet Magnus Gäfgen ist, Gäfgen, wie ein hässliches Kläffen, und dass dieser Mensch auf Bildern so aussieht, dass ich das Gefühl dazu nicht richtig benennen kann, beziehungsweise das hier gar nicht will, weil es nicht nett ist, Menschen als "eklig" zu bezeichnen. Und dass der Wikipedia-Artikel des Mörders länger ist als der des Opfers. Und dass darin unter anderem steht, dass der Mörder mit der Entführung seinen aufwendigen Lebensstil finanzieren wollte. Der gemeine Leser fühlt sich ganz besonders abgestoßen.
Wo ich dann im Bus gedanklich gerade bei ermordeten Kindern und ihren Familien war, dachte ich an Mirco, der kleine Junge, der dieses Jahr von einem 45-jährigen Familienvater ermordet wurde. Mirco kam aus einer christlichen Familie. Und nachdem Mirco gefunden und der Mörder gefasst wurde, hat seine Familie dem Mörder vergeben. Ziemlich schnell. Christliche Familien machen das so. Ist jedenfalls mein Eindruck. Zynisch, ich weiß. Aber ich komme ja selbst aus der christlichen Szene. Und immer, wenn ich das höre/lese/mitkriege, wie eine christliche Familie oder irgendein Christ dem Mörder seines Kindes/sonstigem Verwandten - wie gesagt, das kommt öfter vor - vergibt, will ich kotzen. Ein Aspekt ist sicher, dass ich selbst Schwierigkeiten habe mit Vergebung. Ein anderer Aspekt ist, dass ich den Menschen das einfach nicht wirklich abnehme. "Hey, du hast mein Kind ermordet, das ist blöd, aber ach komm, ich vergebe dir." Sorry, I'm not buying this. Und ich habe einfach generell die Sorge, dass da Dinge zu kurz kommen. Dass diese Menschen nicht wütend oder werden, sondern sich diese Wut verkneifen, weil sie glauben, es sei falsch, wenn sie den Mörder am liebsten umbringen wollen würden. Dass man sich gegenseitig überzeugt, dass man dem Mörder vergeben möchte, denn "was würde Jesus tun?" Ernsthaft? Das würde mich in dem Moment nicht die Bohne interessieren, außer wenn Jesus mein totes Kind wieder zum Leben erwecken würde.
Ich kenn doch diese komische Gehirnwelt. Wir müssen vergeben, Jesus würde das wollen. Nein, ich muss gar nichts, jedenfalls nicht sofort. Und Jesus nimmt's mir nicht übel, wenn ich erstmal noch ein paar Jahre nicht mit dem Verlust klarkomme.
Überhaupt: What's the point? Liebe Christenheit, denkt ihr, die anderen finden euch scheiße, also, mehr als ohnehin schon, wenn ihr Mördern nicht vergebt? Warum muss man nach nicht mal einem Monat kundtun, dass man dem Mörder übrigens vergeben hat? Das wirkt nicht cool und souverän und speziell christlich mitfühlend und nächstenliebend. Das hat einfach nur einen Beigeschmack von "bitte, sucht euch einen guten Therapeuten."
Ich habe seit heute morgen im Bus vor, die Gedanken dieses Tages, die für Tweets einfach etwas zu umfangreich waren, in einen Blogeintrag zu packen. Und jetzt ist das ein Blogpost über ermordete Kinder, hooray.
Ein tolles Happening des heutigen Tages war das mit Rasierklingen Klebereste von Fensterscheiben abkratzen. Jetzt sind meine Fingerkuppen etwas gefetzt und um meinen rechten Daumen und Zeigefinger sind fette Pflaster, die meine Motorik etwas einschränken. Toll. Originell. Sich mit links den Arsch abwischen ist ganz schön schwer.
Ich bin so müde. Vorhin habe ich tatsächlich Baldriantabletten gekauft, nachher werde ich welche nehmen. Das fühlt sich an wie ein Tiefpunkt. Weil… hallo. So sehr nicht einschlafen können, dass man irgendwelche Mittelchen nimmt. Aua. Vorhin telefonierte ich mit meiner Oma und klang so verdammt müde und leise wie nie. Das letzte Mal gut eingeschlafen bin ich am Sonntag Morgen um 7, volltrunken und etwas verheult. Das Sofa war scheiße unbequem, also schlief ich nicht gut, aber immerhin schlief ich gut ein. Ich möchte endlich mal wieder gut schlafen. Aber wenn ich mich abends in mein Bett lege, ist das kein Frieden und ich hab nicht dieses "mein Bett ist nett"-Gefühl, das sonst immer da ist, IMMER. Wo ist mein nettes Bettgefühl hin? Ich möchte nicht richtig darüber nachdenken, was für Gründe es für diese Entwicklung gibt. Vielleicht muss ich einfach endlich mein Zimmer aufräumen, in aufgeräumten Zimmern fühlt man sich wohler und schläft vielleicht auch wieder besser.
Auf dem Weg zur Grundschule, im Bus. Mein Handy erinnerte mich daran, dass heute Madonnas Geburtstag ist/war, der 53., wenn ich mich recht entsinne. Kurz danach sah ich eine sehr anorektisch aussehende Joggerin. Sie war ganz mager und sehnig. So wie Madonna. Das hat mich kurz amüsiert, auf eine tragische, zynische und etwas resignierte Art und Weise. Erschreckend, sowas.
Später, immer noch im Bus, habe ich weiter vor mich hingedacht. Ich weiß noch genau, wo ich langgefahren bin während dieser Situation. Irgendwann war da eine Straße, die Metzer Straße hieß. Für einen Moment las ich "Metzler Straße". Und so kam es, dass ich an Jakob von Metzler dachte, das passiert mir hin und wieder. Jakob von Metzler wurde am 17. April 1991 geboren, ich am 8. Mai desselben Jahres. Nicht ganz ein Monat Unterschied. Jakob von Metzlers Eltern dachten ebenso wie meine Eltern auch, sie hätten ein Kind mit einer Zukunft bekommen. Sie dachten natürlich, dass dieses Kind sie zu Grabe tragen würde und nicht andersrum. Niemand glaubt, dass er sein Kind zu Grabe tragen muss, bis während der Schwangerschaft irgendwelche Probleme festgestellt werden. Ist das nicht der Fall, glaubt natürlich niemand, dass ausgerechnet sein/ihr gesund geborenes Kind nicht lange leben, sondern entführt und ermordet wird. Dass es einen eigenen Wikipedia-Artikel haben wird, in dem der Name seines Mörders verlinkt ist. Und dass der Name des Mörders ausgerechnet Magnus Gäfgen ist, Gäfgen, wie ein hässliches Kläffen, und dass dieser Mensch auf Bildern so aussieht, dass ich das Gefühl dazu nicht richtig benennen kann, beziehungsweise das hier gar nicht will, weil es nicht nett ist, Menschen als "eklig" zu bezeichnen. Und dass der Wikipedia-Artikel des Mörders länger ist als der des Opfers. Und dass darin unter anderem steht, dass der Mörder mit der Entführung seinen aufwendigen Lebensstil finanzieren wollte. Der gemeine Leser fühlt sich ganz besonders abgestoßen.
Wo ich dann im Bus gedanklich gerade bei ermordeten Kindern und ihren Familien war, dachte ich an Mirco, der kleine Junge, der dieses Jahr von einem 45-jährigen Familienvater ermordet wurde. Mirco kam aus einer christlichen Familie. Und nachdem Mirco gefunden und der Mörder gefasst wurde, hat seine Familie dem Mörder vergeben. Ziemlich schnell. Christliche Familien machen das so. Ist jedenfalls mein Eindruck. Zynisch, ich weiß. Aber ich komme ja selbst aus der christlichen Szene. Und immer, wenn ich das höre/lese/mitkriege, wie eine christliche Familie oder irgendein Christ dem Mörder seines Kindes/sonstigem Verwandten - wie gesagt, das kommt öfter vor - vergibt, will ich kotzen. Ein Aspekt ist sicher, dass ich selbst Schwierigkeiten habe mit Vergebung. Ein anderer Aspekt ist, dass ich den Menschen das einfach nicht wirklich abnehme. "Hey, du hast mein Kind ermordet, das ist blöd, aber ach komm, ich vergebe dir." Sorry, I'm not buying this. Und ich habe einfach generell die Sorge, dass da Dinge zu kurz kommen. Dass diese Menschen nicht wütend oder werden, sondern sich diese Wut verkneifen, weil sie glauben, es sei falsch, wenn sie den Mörder am liebsten umbringen wollen würden. Dass man sich gegenseitig überzeugt, dass man dem Mörder vergeben möchte, denn "was würde Jesus tun?" Ernsthaft? Das würde mich in dem Moment nicht die Bohne interessieren, außer wenn Jesus mein totes Kind wieder zum Leben erwecken würde.
Ich kenn doch diese komische Gehirnwelt. Wir müssen vergeben, Jesus würde das wollen. Nein, ich muss gar nichts, jedenfalls nicht sofort. Und Jesus nimmt's mir nicht übel, wenn ich erstmal noch ein paar Jahre nicht mit dem Verlust klarkomme.
Überhaupt: What's the point? Liebe Christenheit, denkt ihr, die anderen finden euch scheiße, also, mehr als ohnehin schon, wenn ihr Mördern nicht vergebt? Warum muss man nach nicht mal einem Monat kundtun, dass man dem Mörder übrigens vergeben hat? Das wirkt nicht cool und souverän und speziell christlich mitfühlend und nächstenliebend. Das hat einfach nur einen Beigeschmack von "bitte, sucht euch einen guten Therapeuten."
Ich habe seit heute morgen im Bus vor, die Gedanken dieses Tages, die für Tweets einfach etwas zu umfangreich waren, in einen Blogeintrag zu packen. Und jetzt ist das ein Blogpost über ermordete Kinder, hooray.
Ein tolles Happening des heutigen Tages war das mit Rasierklingen Klebereste von Fensterscheiben abkratzen. Jetzt sind meine Fingerkuppen etwas gefetzt und um meinen rechten Daumen und Zeigefinger sind fette Pflaster, die meine Motorik etwas einschränken. Toll. Originell. Sich mit links den Arsch abwischen ist ganz schön schwer.
Ich bin so müde. Vorhin habe ich tatsächlich Baldriantabletten gekauft, nachher werde ich welche nehmen. Das fühlt sich an wie ein Tiefpunkt. Weil… hallo. So sehr nicht einschlafen können, dass man irgendwelche Mittelchen nimmt. Aua. Vorhin telefonierte ich mit meiner Oma und klang so verdammt müde und leise wie nie. Das letzte Mal gut eingeschlafen bin ich am Sonntag Morgen um 7, volltrunken und etwas verheult. Das Sofa war scheiße unbequem, also schlief ich nicht gut, aber immerhin schlief ich gut ein. Ich möchte endlich mal wieder gut schlafen. Aber wenn ich mich abends in mein Bett lege, ist das kein Frieden und ich hab nicht dieses "mein Bett ist nett"-Gefühl, das sonst immer da ist, IMMER. Wo ist mein nettes Bettgefühl hin? Ich möchte nicht richtig darüber nachdenken, was für Gründe es für diese Entwicklung gibt. Vielleicht muss ich einfach endlich mein Zimmer aufräumen, in aufgeräumten Zimmern fühlt man sich wohler und schläft vielleicht auch wieder besser.
2011-06-22
"dieser Text. oder diese Geschichte. oder dieses Ding in meinem Kopf, das nicht mit mir reden will. Arschloch."
Ein Text, den ich vor längerer Zeit geschrieben habe. Stark gekürzt und mehr oder weniger "entpersönlicht". Eigentlich nur hier, weil ich sprachlich manches davon sehr mag. In drei Teile aufgeteilt, weil ich irgendwann versuchte, es nach verschiedenen Aspekten zu sortieren.
Der ganze Text, ohne Klammern und in der Ursprungsreihenfolge, ist mir zu privat für hier. Das kann ich nicht. (Und ja, ich als bekennende Menstruationstwittererin kann auch kaum glauben, dass ich das schreibe.)
(Nett, wie vieles ich heute nicht mehr so sehe. Obwohl ich mir in dem Moment sehr, sehr sicher war.)
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dieser Text. oder diese Geschichte. oder dieses Ding in meinem Kopf, das nicht mit mir reden will. Arschloch. (I)
"Würdest du mich einfach so mögen, wäre da ja nichts, was ich erreichen und auf was ich stolz sein kann. Das wäre ja viel zu einfach! Das wäre ja, als würde der eigene Vater einen liebhaben, obwohl man gar nichts dafür getan hat!" (...)
"Wenn mir einfach so Interesse entgegen gebracht wird, muss ich ja nichts leisten."(...)
"Sollte da irgendein Unterschied in der Sympathiemenge vorhanden sein, dann nur, weil ich das so will. Und es so einrichte. Blöderweise. Weil irgendetwas in mir zu glauben scheint, dass das so muss. Der andere kann mich nicht einfach so toll finden wie ich bin. Das kann nicht stimmen. Da muss eine Diskrepanz her. (...) Weil ich nunmal ich bin. Und andere nicht. Und ich war bisher mickrig und deshalb ist es nur logisch, dass ich auch mickrig bleibe. Es kann ja wohl kaum sein, dass ich nicht mickrig bin, sondern mich nur so fühle. Nein, das stützt sich schon auf Erfahrungen, einschlägige. Ich bin so vieles nicht wert, weil das so ist. Das war schon immer so. Kein Fehler in der Matrix." (...)
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dieser Text. oder diese Geschichte. oder dieses Ding in meinem Kopf, das nicht mit mir reden will. Arschloch. (II)
(...)"Ich sehe am Tag mindestens zwei Menschen, in deren Lächeln ich mich auf der Stelle verlieben könnte. Und mindestens genau so viele Augen, die genau die richtigen Blicke haben. Und mindestens genau so viele Hände, die mich schlichtweg verzaubern, in den simpelsten Momenten. DU BIST ERSETZBAR. Du bist nur einer von vielen, deren Aufmerksamkeit ich möchte, weil ich da irgendein nimmersattes schwarzes Defizitloch in mir habe. Und es läuft rum und sagt "Hunger" und ich esse und esse und am Montag gibt es einen Apfel und am Dienstag zwei Pflaumen und am Samstag Eiscreme und Kuchen und Pizza und Gummibärchen, aber das nimmersatte Defizit ist immer noch nicht satt. Und dann gibt es Menschen. 'Guck mal der, der ist schön. Und der. Und der. Und wenn der da mich schön, toll, bemerkenswert in irgendeiner Form finden könnte, wäre ich glücklich. Aber es kann auch der sein. Oder der.'
Weil ihr alle egal seid. Es geht um mich, ausschließlich."
(...)
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dieser Text. oder diese Geschichte. oder dieses Ding in meinem Kopf, das nicht mit mir reden will. Arschloch. (III)
"Würdest du mich einfach so mögen, wäre da ja nichts, was ich erreichen und auf was ich stolz sein kann. Das wäre ja viel zu einfach! Das wäre ja, als würde der eigene Vater einen liebhaben, obwohl man gar nichts dafür getan hat!" (...)
"Ja. Letztlich alles, was mein Vater [Anmerkung: Inzwischen schiebe ich das nicht mehr nur auf ihn, sondern auch auf andere.] an mir verbocken konnte. Da kommt das kleine Mädchen her, das so unbedingt geliebt werden muss für all die tollen Sachen, die es hinkriegt. Immer auf der Suche, nach Anerkennung, nach Liebe, Bewunderung - nicht aus Oberflächlichkeit, sondern aus einem ganz grundsätzlichen Bedürfnis heraus. Die Suche ist das einzig Bekannte. Und wenn dann jemand versucht, das zu erfüllen, das Gesuchte zu sein, wenn da jemand passt, weil er das Gesuchte ist - das geht nicht. Dann ist das einzige, was man kennt, weg. Die Suche. Die Suche ist schon so lange da, die kann nicht einfach weg sein. Alle anderen sind erst später dazu gekommen, die dürfen die Suche nicht verdrängen. Und wenn sie das tun, entscheidet man sich halt und dann natürlich für das, was einem vertraut ist. Suchen. Immer weiter. An allen überhaupt möglichen Zielen vorbei, weil der Weg das Ziel ist und die Suche der Schatz, der einem immer einen Regenbogen voraus ist."
Der ganze Text, ohne Klammern und in der Ursprungsreihenfolge, ist mir zu privat für hier. Das kann ich nicht. (Und ja, ich als bekennende Menstruationstwittererin kann auch kaum glauben, dass ich das schreibe.)
(Nett, wie vieles ich heute nicht mehr so sehe. Obwohl ich mir in dem Moment sehr, sehr sicher war.)
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dieser Text. oder diese Geschichte. oder dieses Ding in meinem Kopf, das nicht mit mir reden will. Arschloch. (I)
"Würdest du mich einfach so mögen, wäre da ja nichts, was ich erreichen und auf was ich stolz sein kann. Das wäre ja viel zu einfach! Das wäre ja, als würde der eigene Vater einen liebhaben, obwohl man gar nichts dafür getan hat!" (...)
"Wenn mir einfach so Interesse entgegen gebracht wird, muss ich ja nichts leisten."(...)
"Sollte da irgendein Unterschied in der Sympathiemenge vorhanden sein, dann nur, weil ich das so will. Und es so einrichte. Blöderweise. Weil irgendetwas in mir zu glauben scheint, dass das so muss. Der andere kann mich nicht einfach so toll finden wie ich bin. Das kann nicht stimmen. Da muss eine Diskrepanz her. (...) Weil ich nunmal ich bin. Und andere nicht. Und ich war bisher mickrig und deshalb ist es nur logisch, dass ich auch mickrig bleibe. Es kann ja wohl kaum sein, dass ich nicht mickrig bin, sondern mich nur so fühle. Nein, das stützt sich schon auf Erfahrungen, einschlägige. Ich bin so vieles nicht wert, weil das so ist. Das war schon immer so. Kein Fehler in der Matrix." (...)
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
dieser Text. oder diese Geschichte. oder dieses Ding in meinem Kopf, das nicht mit mir reden will. Arschloch. (II)
(...)"Ich sehe am Tag mindestens zwei Menschen, in deren Lächeln ich mich auf der Stelle verlieben könnte. Und mindestens genau so viele Augen, die genau die richtigen Blicke haben. Und mindestens genau so viele Hände, die mich schlichtweg verzaubern, in den simpelsten Momenten. DU BIST ERSETZBAR. Du bist nur einer von vielen, deren Aufmerksamkeit ich möchte, weil ich da irgendein nimmersattes schwarzes Defizitloch in mir habe. Und es läuft rum und sagt "Hunger" und ich esse und esse und am Montag gibt es einen Apfel und am Dienstag zwei Pflaumen und am Samstag Eiscreme und Kuchen und Pizza und Gummibärchen, aber das nimmersatte Defizit ist immer noch nicht satt. Und dann gibt es Menschen. 'Guck mal der, der ist schön. Und der. Und der. Und wenn der da mich schön, toll, bemerkenswert in irgendeiner Form finden könnte, wäre ich glücklich. Aber es kann auch der sein. Oder der.'
Weil ihr alle egal seid. Es geht um mich, ausschließlich."
(...)
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dieser Text. oder diese Geschichte. oder dieses Ding in meinem Kopf, das nicht mit mir reden will. Arschloch. (III)
"Würdest du mich einfach so mögen, wäre da ja nichts, was ich erreichen und auf was ich stolz sein kann. Das wäre ja viel zu einfach! Das wäre ja, als würde der eigene Vater einen liebhaben, obwohl man gar nichts dafür getan hat!" (...)
"Ja. Letztlich alles, was mein Vater [Anmerkung: Inzwischen schiebe ich das nicht mehr nur auf ihn, sondern auch auf andere.] an mir verbocken konnte. Da kommt das kleine Mädchen her, das so unbedingt geliebt werden muss für all die tollen Sachen, die es hinkriegt. Immer auf der Suche, nach Anerkennung, nach Liebe, Bewunderung - nicht aus Oberflächlichkeit, sondern aus einem ganz grundsätzlichen Bedürfnis heraus. Die Suche ist das einzig Bekannte. Und wenn dann jemand versucht, das zu erfüllen, das Gesuchte zu sein, wenn da jemand passt, weil er das Gesuchte ist - das geht nicht. Dann ist das einzige, was man kennt, weg. Die Suche. Die Suche ist schon so lange da, die kann nicht einfach weg sein. Alle anderen sind erst später dazu gekommen, die dürfen die Suche nicht verdrängen. Und wenn sie das tun, entscheidet man sich halt und dann natürlich für das, was einem vertraut ist. Suchen. Immer weiter. An allen überhaupt möglichen Zielen vorbei, weil der Weg das Ziel ist und die Suche der Schatz, der einem immer einen Regenbogen voraus ist."
2011-06-18
Was ich sollte.
Und ich sollte schreiben, damit der ganze Kopfmist einen Platz bekommt, wo er hin kann. Und damit ich nicht in mir drin wieder und wieder alles sage, bis ich's nicht mehr hören will und kann und bis ich's mir vor allem nicht mehr glaube. Ich sollte das rauslassen, weil es in mir drin verrückt wird und nicht weiß, was es tun soll und weil, sobald ich etwas mehr darüber nachdenke, sobald ich es mir etwas länger angucke, schier wahnsinnig werde und mir die Tränen in die Augen steigen, viel zu leicht, weil das doch meins ist, was da rennt und verrückt wird in dieser Enge und in dem nicht Rauskönnen und in den endlosen Relativierungen. Und in der Wortlosigkeit und Bildlosigkeit und irgendwann Gefühllosigkeit durch Abstumpfung. Es rennt im Kreis und schmeißt sich gegen die Wände und wird wahnsinnig und ich werde mit wahnsinnig, denn, das ist doch meins, das bin doch ich! Das soll doch nicht leiden!
Ich sollte und müsste schreiben. Schon ein paar Sätze wie diese bringen Erleichterung. Ich müsste einfach nur weitermachen und weitergehen. Es wäre gar nicht so schwer, schwer kommt es mir nämlich nur vor, solange ich nicht damit anfange.
Aber es wäre auch nicht leicht. Und ich bin müde. Ich bin müde, ich bin müde, immer, wenn es drauf ankommt, bin ich müde. Also setze ich mich hin und lenke mich ab, mit irgendwas, alles wird begeistert angenommen, was auch nur irgendeine Ablenkung verspricht. Ich lenke mich ab "und tue so, als würde ich nicht denken." Und hoffe, dass Das Da in mir aufhört zu wimmern und mich vorwurfsvoll anzustarren. Und dass beim nächsten Mal wieder irgendeine gute Ablenkung zur Verfügung ist, damit ich mich um Gottes Willen nicht mit meinen Gordischen Knoten beschäftigen muss.
Ich sollte und müsste schreiben. Schon ein paar Sätze wie diese bringen Erleichterung. Ich müsste einfach nur weitermachen und weitergehen. Es wäre gar nicht so schwer, schwer kommt es mir nämlich nur vor, solange ich nicht damit anfange.
Aber es wäre auch nicht leicht. Und ich bin müde. Ich bin müde, ich bin müde, immer, wenn es drauf ankommt, bin ich müde. Also setze ich mich hin und lenke mich ab, mit irgendwas, alles wird begeistert angenommen, was auch nur irgendeine Ablenkung verspricht. Ich lenke mich ab "und tue so, als würde ich nicht denken." Und hoffe, dass Das Da in mir aufhört zu wimmern und mich vorwurfsvoll anzustarren. Und dass beim nächsten Mal wieder irgendeine gute Ablenkung zur Verfügung ist, damit ich mich um Gottes Willen nicht mit meinen Gordischen Knoten beschäftigen muss.
2011-05-19
Wenn ich nicht darüber nachdenke
Wenn ich nicht darüber nachdenke, wie traurig es ist, sich selbst gut zuzureden, sich zu beschwichtigen wie ein kleines Kind oder sich auch mal im Spiegel klar und mit Nachdruck ein "Nein! Nein Nein Nein!" entgegen zu halten, dann tut es auch nicht weh.
Wenn ich nicht darüber nachdenke, wie verzweifelt es ist, immer 5 Schritte vor und zurück zu laufen oder da zu sitzen und sich zu wiegen bis man ruhig wird, dann tut es auch nicht weh. Dann hilft es einfach nur.
Wenn ich nicht darüber nachdenke, dass es traurig ist, da zu sitzen und sich selbst festzuhalten, weil niemand da ist, dem ich das sonst zutraue - wenn ich nicht darüber nachdenke, diesen Gedanken nicht in meinem Kopf formuliere, nichtmal ein kleines bisschen - dann tut es auch nicht weh. Sondern hilft und beruhigt mich und sorgt dafür, dass ich mich nicht mehr ganz so alleine fühle.
Wenn ich nicht daran denke, dass es eigentlich so anders sein sollte und könnte, dann tut es auch nicht weh.
Wenn ich nicht daran denke, dass ich immer und immer und immer und immer und immer wieder so handle, wenn ich nicht daran denke, dass ich mir innen drin nicht einig bin, ob ich zu mir halten oder mich lieber fertig machen will, wenn ich nicht daran denke, dass manches in mir so sehr gegen mich ist, wenn ich nicht daran denke, dass es eben diese Teile sind, die mich so in der Hand haben und meinen, ich müsse das alleine schaffen, ich dürfe keine Hilfe erbitten, ich dürfe keine Schwäche zeigen - obwohl sie immer das Falsche als Schwäche brandmarken -
wenn ich das nicht denke und nicht sage und nicht formuliere und versuche, es nichtmal zu fühlen DANN TUT ES AUCH NICHT WEH.
Wenn ich nicht daran denke, dass ich diese Uneinigkeit über mich mit mir in mir herumschleppe und sie überall da ist und ich keine Ruhe finde, nichtmal zuhause, wenn ich nicht an die Uneinigkeit denke, kann ich sie fast ein bisschen vergessen und dann tut sie nicht so sehr weh.
Wenn ich nicht darüber nachdenke, dass ich das hier und all diese Dinge, die so sind, ins Internet schreibe und Leute es lesen und es ihnen am Arsch vorbei geht, tut's nicht weh.
Und wenn ich nicht darüber nachdenke, dass ich das hier ins Internet schreibe und Menschen das lesen und betroffen sind und sich wünschen, sie könnten helfen, dann tut's mir auch nicht weh und nicht leid und ich muss mich nicht schämen, weil ich andere traurig mache, indem ich nicht die Klappe halte. Obwohl auch das wieder falsch ist. Weil ich einfach sehen sollte, dass Menschen sich kümmern und helfen wollen. Ich sollte daraus Kraft und Mut oder irgendwie so etwas schöpfen, statt mich für meine Ehrlichkeit zu schämen.
Wenn ich über diese Dinge nicht nachdenke, machen sie mich gar nicht mal so traurig. Und das ist bei so vielen Dingen so. Denk nicht großartig drüber nach, dann tut's auch nicht weh.
Manchmal weiß ich nicht, warum ich überhaupt noch denke.
Wenn ich daran denke, was...
Nee, Genug gedacht.
Wenn ich nicht darüber nachdenke, wie verzweifelt es ist, immer 5 Schritte vor und zurück zu laufen oder da zu sitzen und sich zu wiegen bis man ruhig wird, dann tut es auch nicht weh. Dann hilft es einfach nur.
Wenn ich nicht darüber nachdenke, dass es traurig ist, da zu sitzen und sich selbst festzuhalten, weil niemand da ist, dem ich das sonst zutraue - wenn ich nicht darüber nachdenke, diesen Gedanken nicht in meinem Kopf formuliere, nichtmal ein kleines bisschen - dann tut es auch nicht weh. Sondern hilft und beruhigt mich und sorgt dafür, dass ich mich nicht mehr ganz so alleine fühle.
Wenn ich nicht daran denke, dass es eigentlich so anders sein sollte und könnte, dann tut es auch nicht weh.
Wenn ich nicht daran denke, dass ich immer und immer und immer und immer und immer wieder so handle, wenn ich nicht daran denke, dass ich mir innen drin nicht einig bin, ob ich zu mir halten oder mich lieber fertig machen will, wenn ich nicht daran denke, dass manches in mir so sehr gegen mich ist, wenn ich nicht daran denke, dass es eben diese Teile sind, die mich so in der Hand haben und meinen, ich müsse das alleine schaffen, ich dürfe keine Hilfe erbitten, ich dürfe keine Schwäche zeigen - obwohl sie immer das Falsche als Schwäche brandmarken -
wenn ich das nicht denke und nicht sage und nicht formuliere und versuche, es nichtmal zu fühlen DANN TUT ES AUCH NICHT WEH.
Wenn ich nicht daran denke, dass ich diese Uneinigkeit über mich mit mir in mir herumschleppe und sie überall da ist und ich keine Ruhe finde, nichtmal zuhause, wenn ich nicht an die Uneinigkeit denke, kann ich sie fast ein bisschen vergessen und dann tut sie nicht so sehr weh.
Wenn ich nicht darüber nachdenke, dass ich das hier und all diese Dinge, die so sind, ins Internet schreibe und Leute es lesen und es ihnen am Arsch vorbei geht, tut's nicht weh.
Und wenn ich nicht darüber nachdenke, dass ich das hier ins Internet schreibe und Menschen das lesen und betroffen sind und sich wünschen, sie könnten helfen, dann tut's mir auch nicht weh und nicht leid und ich muss mich nicht schämen, weil ich andere traurig mache, indem ich nicht die Klappe halte. Obwohl auch das wieder falsch ist. Weil ich einfach sehen sollte, dass Menschen sich kümmern und helfen wollen. Ich sollte daraus Kraft und Mut oder irgendwie so etwas schöpfen, statt mich für meine Ehrlichkeit zu schämen.
Wenn ich über diese Dinge nicht nachdenke, machen sie mich gar nicht mal so traurig. Und das ist bei so vielen Dingen so. Denk nicht großartig drüber nach, dann tut's auch nicht weh.
Manchmal weiß ich nicht, warum ich überhaupt noch denke.
Wenn ich daran denke, was...
Nee, Genug gedacht.
2011-05-14
Da fehlt doch was.
Es wäre schön, wenn da mal irgendwas wäre, das mir versichert, dass es richtig ist, ein Mensch zu sein. Komische Kommasetzung, aber egal.
Es ist nicht das Gefühl, im falschen Körper zu sein. Es ist das Gefühl, in der falschen Existenz zu sein. Nicht permanent, aber oft und generell zu oft.
Zu vieles, das ich denken möchte. Zu vieles, was ich wissen möchte. Zu vieles, das ich voll und ganz erfassen, begreifen, verstehen möchte. Zu vieles, was ich nicht nur nach-, sondern mitempfinden möchte. Zu viele, deren Sichtweise ich kennen will. Könnte ich das alles, wäre ich völlig überfordert, weil meine Kapazitäten das ohnehin nicht hergäben. Aber hey, dass ich nicht dazu in der Lage wäre/bin, heißt ja nicht, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass es vielleicht das Richtige wäre.
Diese ganz normalen Existenzdinge sind irgendwie nicht schwerwiegend genug.
80 Jahre Menschsein ist mir nicht genug. Aber ich möchte nicht unsterblich sein. Ich möchte nichtmenschlich sein. Ich möchte ewig sein, aber nicht in den menschlichen Begrenzungen.
Oh, ist das ein Mist. Hoffentlich lese ich das in ein paar Jahren und kann drüber lachen. Das denke ich bei vielen Dingen, die ich so von mir gebe.
(Mein christlicher Hintergrund sagt mir übrigens, dass das Sehnsuchtsding ganz normal ist und darauf zurückzuführen ist, dass... aber mein christlicher Hintergrund sagt viel und alle Tage sind lang, also soll er ruhig vor sich hinbrabbeln, wenn's ihm dann besser geht.)
Und sonst so?
Ich würde gerne neben dir sitzen und ein Buch lesen. Das sonst so.
Es ist nicht das Gefühl, im falschen Körper zu sein. Es ist das Gefühl, in der falschen Existenz zu sein. Nicht permanent, aber oft und generell zu oft.
Zu vieles, das ich denken möchte. Zu vieles, was ich wissen möchte. Zu vieles, das ich voll und ganz erfassen, begreifen, verstehen möchte. Zu vieles, was ich nicht nur nach-, sondern mitempfinden möchte. Zu viele, deren Sichtweise ich kennen will. Könnte ich das alles, wäre ich völlig überfordert, weil meine Kapazitäten das ohnehin nicht hergäben. Aber hey, dass ich nicht dazu in der Lage wäre/bin, heißt ja nicht, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass es vielleicht das Richtige wäre.
Diese ganz normalen Existenzdinge sind irgendwie nicht schwerwiegend genug.
80 Jahre Menschsein ist mir nicht genug. Aber ich möchte nicht unsterblich sein. Ich möchte nichtmenschlich sein. Ich möchte ewig sein, aber nicht in den menschlichen Begrenzungen.
Oh, ist das ein Mist. Hoffentlich lese ich das in ein paar Jahren und kann drüber lachen. Das denke ich bei vielen Dingen, die ich so von mir gebe.
(Mein christlicher Hintergrund sagt mir übrigens, dass das Sehnsuchtsding ganz normal ist und darauf zurückzuführen ist, dass... aber mein christlicher Hintergrund sagt viel und alle Tage sind lang, also soll er ruhig vor sich hinbrabbeln, wenn's ihm dann besser geht.)
Und sonst so?
Ich würde gerne neben dir sitzen und ein Buch lesen. Das sonst so.
2011-04-25
Antriebslosigk.
Wenn man im Laufe des Tages aufwacht, zu sich kommt, das erste Mal richtig, obwohl man schon ein paar Mal an diesem Tag aufgewacht ist.
Und erstmal scheint alles normal. Noch ein bisschen schläfrig, fühlt sich an wie müde, ist es aber nicht, weil du ja lange genug geschlafen hast. Das ist okay, dass man nicht sofort topfit ist und erstmal ein bisschen braucht, um sich zu berappeln.
Also erstmal wieder ins Bett setzen. Mit Laptop, damit man zumindest schonmal Internetdinge angucken kann, das ist ja eigentlich ganz lustig und im Laufe der Zeit wird man dann auch dahin kommen, dass man jetzt gerne mal was essen möchte und dafür aufstehen muss und überhaupt noch Dinge erledigt müssen und überhaupt.
Und erst, wenn dann die erste Stunde oder auch ein paar weitere Stunden vorbeigegangen sind und du merkst, wie du immer öfter statt auf den Bildschirm aus dem Fenster guckst und irgendwelchen Gedankengirlanden folgst. Erst dann nervt es eigentlich. Das Nichtstun. Und du weißt ganz genau, dass noch Dinge anstehen. Dass du jetzt die Zeit und eigentlich auch die Energie hast, sie zu tun. Aber du weißt auch genau so gut, dass du sie nicht tun wirst. Das ist schon seit Jahren so. Du tust die Dinge nicht, wenn die Zeit dazu mal da ist. Und jetzt greifst du nicht mal zu einem Buch, um dich abzulenken, du liest keinen Blog, weil sogar das zu anstrengend ist. Alles, was geht, ist die Gedankengirlanden weiter zu verfolgen, bis sie zu Gedankengedärmen werden, die an irgendwelchen unsichtbaren Haken aufgehängt sind und ekelhaft glitschig aussehen und dann irgendwann werden sie zu Schlangen, die dich böse anfunkeln und dann hast du wirklich keine Lust mehr das ganze weiterzufolgen, aber aufstehen und das zimmer aufräumen oder die wohnung saugen wäre so anstrengend, selbst wenn gute musik dazu laufen würde, selbst aufstehen an sich wäre viel zu anstrengend, auf dem bett liegen und sich zusammenrollen und weiterweiterweiter denken tut mehr weh, ist aber auch so unendlich viel leichter, also machst du das natürlich, der weg des geringsten widerstands, kapitulation in embryonalhaltung und hey, du hast auch ganz schön lange nicht mehr geweint, das ist okay, halt deine quote, mach ruhig, alles andere würde dich ja jetzt auch bloß ablenken und das stört doch und vermisst du nicht auch die dinge an die du schon so lange nicht mehr gedacht hast und über die du schon so lange nicht mehr geweint hast also nur ein bisschen nicht mehr so richtig und deshalb darf es jetzt auch mal wieder weh tun und du darfst die worte sagen die weh tun mach ruhig sag schon ich vermisse mama und ich vermisse papa und ich will nicht vermissen und ich will nicht die worte sagen die weh tun aber machs einfach alles andere wäre jetzt wirklich viel zu schwierig und hey wenns weh tut ist es gut und dan wird es irgendwann nicht mehr weh tun also los, kapitulation in embryonalhaltung und einfach nur hoffen, dass dieser Tag vorbeigeht und du bitte, bitte, bitte bald wieder schlafen gehen kannst.
2011-04-06
Blogdinge auf Badezimmerfußböden und Müdigkeit.
In meinen Gedanken spielt Müdigkeit gerade eine große Rolle.
Mein Kopf sagt mir, dass er müde ist. Von den vielen Gedankenrunden. Das Laufen macht keinen Spaß mehr, es fühlt sich an, als würde man die Strecke in- und auswendig kennen, nur selten kommt etwas neues dazu, dass sich dann aber auch schnell abnutzt. Laufen ist gesund, ist Sport ja im allgemeinen. Aber wenn mein Kopf ein Läufer wäre, wäre er einer dieser dürren, abgehetzten, mit sehnigen Madonna-Armen. Einerseits Blicke, die die meiste Zeit müde sind, egal wohin sie schauen, und in denen ein Leuchten so selten ist, dass man die meiste Zeit lieber nicht an ein Leuchten denken möchte, weil die Abwesenheit zu weh tut. Andererseits diese Gehetztheit. Ein ewiges Marathontraining, für einen Marathon, den man sich gar nicht traut zu laufen.
Jetzt, wo ich das aufschreibe, erscheint dieses Bild ziemlich plausibel. Mein Kopf ist ein guter Läufer. Er trainiert bis zum Umfallen, auch wenn ich das nicht will. Er läuft zu viel und er übt und er übt und er übt. Und trotzdem lasse ich ihn diesen Marathon nicht laufen. Ich trau mich nicht. Ich trau ihm das nicht zu.
Und mein Herz sagt mir auch, dass es müde ist. Ständig versucht es Worte zu finden, Sätze zu bilden, in denen "müde" oder "Müdigkeit" enthalten ist. "Ich bin müde." "Ich bin müde in meinem Kopf, ich bin müde in meinem Herzen." "Meine Müdigkeit ist …" Ich finde schon nichts mehr, was ich zur Müdigkeit sagen kann. Ich breche die Sätze ab, weil ich sie schon hundert Mal gehört, gefühlt, neu versucht habe.
Meine körperliche Müdigkeit ist groß. Aber noch größer ist meine emotionale Müdigkeit. Die ist so groß, dass ich am liebsten monatelang nur schlafen möchte. Oder tot sein, um mich um nichts mehr kümmern zu müssen. So groß ist die Müdigkeit.
In meinem Kopf findet jetzt gerade nicht viel neben ihr Platz, so groß ist sie. Die Müdigkeit ist der zentrale Punkt. Das, worauf ich immer wieder zurückkomme. Und das gefällt mir nicht, ich möchte es ändern.
Aber erstmal muss ich mich ausruhen.
Mein Kopf sagt mir, dass er müde ist. Von den vielen Gedankenrunden. Das Laufen macht keinen Spaß mehr, es fühlt sich an, als würde man die Strecke in- und auswendig kennen, nur selten kommt etwas neues dazu, dass sich dann aber auch schnell abnutzt. Laufen ist gesund, ist Sport ja im allgemeinen. Aber wenn mein Kopf ein Läufer wäre, wäre er einer dieser dürren, abgehetzten, mit sehnigen Madonna-Armen. Einerseits Blicke, die die meiste Zeit müde sind, egal wohin sie schauen, und in denen ein Leuchten so selten ist, dass man die meiste Zeit lieber nicht an ein Leuchten denken möchte, weil die Abwesenheit zu weh tut. Andererseits diese Gehetztheit. Ein ewiges Marathontraining, für einen Marathon, den man sich gar nicht traut zu laufen.
Jetzt, wo ich das aufschreibe, erscheint dieses Bild ziemlich plausibel. Mein Kopf ist ein guter Läufer. Er trainiert bis zum Umfallen, auch wenn ich das nicht will. Er läuft zu viel und er übt und er übt und er übt. Und trotzdem lasse ich ihn diesen Marathon nicht laufen. Ich trau mich nicht. Ich trau ihm das nicht zu.
Und mein Herz sagt mir auch, dass es müde ist. Ständig versucht es Worte zu finden, Sätze zu bilden, in denen "müde" oder "Müdigkeit" enthalten ist. "Ich bin müde." "Ich bin müde in meinem Kopf, ich bin müde in meinem Herzen." "Meine Müdigkeit ist …" Ich finde schon nichts mehr, was ich zur Müdigkeit sagen kann. Ich breche die Sätze ab, weil ich sie schon hundert Mal gehört, gefühlt, neu versucht habe.
Meine körperliche Müdigkeit ist groß. Aber noch größer ist meine emotionale Müdigkeit. Die ist so groß, dass ich am liebsten monatelang nur schlafen möchte. Oder tot sein, um mich um nichts mehr kümmern zu müssen. So groß ist die Müdigkeit.
In meinem Kopf findet jetzt gerade nicht viel neben ihr Platz, so groß ist sie. Die Müdigkeit ist der zentrale Punkt. Das, worauf ich immer wieder zurückkomme. Und das gefällt mir nicht, ich möchte es ändern.
Aber erstmal muss ich mich ausruhen.
2011-04-02
Es macht keinen Spaß mehr.
Hat es ja eigentlich auch noch nie, diese ganze Bewältigungsscheiße.
Es ist anstrengend. Es dauert, was für eine ungeduldige Person wie mich natürlich ganz super ist. Es geht langsam voran. An manchen Tagen tut sich gar nichts - und an anderen so viel, dass man danach erstmal Ferien bräuchte.
Ferien wären überhaupt gerade mal ziemlich super. Noch besser wäre es, die Zeit anzuhalten. Und während ihr alle ein bisschen leer in der Gegend rumsteht, mach ich mal eine Woche oder zwei Ferien. Heule mir die Augen aus, esse, schlafe, wüte, weine. Irgendwie sowas. Was ganz Effektives jedenfalls.
Manchmal bin ich so müde, dass ich tot sein will. Nicht sterben, aber tot sein. Nicht Suizidgedanken, aber Todessehnsucht. Weil das Ruhe verspricht. Wäre ich tot, müsste ich nicht mehr irgendwelche vergangenen Erlebnisse, Gefühle, Versäumnisse bewältigen. Ich hätte einfach meine Ruhe vor diesem ganzen Chaos.
Keine Sorge, ich bin ohnehin nicht egoistisch genug, um mich umzubringen.
Und ich versuche, daran zu denken:
Hallo Maria, wenn es dir heute irgendwann nicht mehr gut geht, lies das hier und denk daran, dass du heute Nacht nicht tot sein wolltest.
Ja. Genau. Denk dran, Maria. Die guten Tage gibt es immer noch.
Es ist anstrengend. Es dauert, was für eine ungeduldige Person wie mich natürlich ganz super ist. Es geht langsam voran. An manchen Tagen tut sich gar nichts - und an anderen so viel, dass man danach erstmal Ferien bräuchte.
Ferien wären überhaupt gerade mal ziemlich super. Noch besser wäre es, die Zeit anzuhalten. Und während ihr alle ein bisschen leer in der Gegend rumsteht, mach ich mal eine Woche oder zwei Ferien. Heule mir die Augen aus, esse, schlafe, wüte, weine. Irgendwie sowas. Was ganz Effektives jedenfalls.
Manchmal bin ich so müde, dass ich tot sein will. Nicht sterben, aber tot sein. Nicht Suizidgedanken, aber Todessehnsucht. Weil das Ruhe verspricht. Wäre ich tot, müsste ich nicht mehr irgendwelche vergangenen Erlebnisse, Gefühle, Versäumnisse bewältigen. Ich hätte einfach meine Ruhe vor diesem ganzen Chaos.
Keine Sorge, ich bin ohnehin nicht egoistisch genug, um mich umzubringen.
Und ich versuche, daran zu denken:
Hallo Maria, wenn es dir heute irgendwann nicht mehr gut geht, lies das hier und denk daran, dass du heute Nacht nicht tot sein wolltest.
Ja. Genau. Denk dran, Maria. Die guten Tage gibt es immer noch.
2011-03-05
Mal wieder ein bisschen teilen.
Ich bin euch, aber auch mir wieder ein paar Worte schuldig. Weil es euch interessieren kann, wenn euch grad mal langweilig ist. Und weil's mir eigentlich ganz gut tut, das Schreiben, das Worteln, das Formulieren, Fokussieren, Einfangen, Festmachen.
Die Zeit jetzt gerade ist komisch. Weil ich in einer Phase bin, in der ich vorher noch nie war. Es ist irgendein Abnabelungsding und klar, das gabs vorher auch schon. Aber jetzt geht es in eine neue Runde und es passiert so schnell und teilweise so heftig, dass ich manchmal nur dasitze und staune.
Ich hatte nicht damit gerechnet. Ich hatte nicht daran gedacht.
Bisher schob ich das meiste von dem, mit dem ich so umzugehen habe, auf meinen Vater. Der war dafür verantwortlich, dass ich vor Dingen stehe, mit denen ich alleine nicht mehr klarkomme. Das ist auch ziemlich einfach, er ist krank, sieht nicht klar, ich halte ihn für unreif, bezeichne ihn als Idioten - wie konnte der auch irgendwas richtig machen. Es war so einfach, auf ihn wütend zu sein. Väter sind sowieso schwierig und schnallen nichts und meiner gab dazu noch ein ziemlich gutes Feindbild ab. Denn: Auf Leute, die einem mit ihrer Dummheit weh tun, ist man ja öfter mal wütend, das kennt man schon, da hat man Übung.
Aber bei vielen Dingen heißt es ja zurecht "dazu gehören immer zwei". Und bei einem Kind ist das auch so. Da gehören zwei zu. Ein Vater und eine Mutter. Ein Vater, der so war, dass er seinem Kind nicht gerecht wurde - aber auch eine Mutter, die vielleicht mehr da war und mehr Verantwortung übernahm, aber dennoch ihrem Kind nicht gerecht wurde.
Und das ist der Knackpunkt, für mich. Meine Mutter erstmals in das Bild miteinbeziehen. Erstmalig sehen, dass sie auch an mir schuldig geworden ist. Meine Mutter war der Elternteil, der immer da, immer präsent, immer verantwortungsvoll war. Es fällt schwer, da eine Anklage zu formulieren, einen Vorwurf auszusprechen.
Meine Mutter und ich haben viele gute, ehrliche Gespräche geführt, sie versteht sich gut mit meinen Freunden und ich mich auch meist mit ihren, wir haben Ähnlichkeiten, die mir wichtig sind, in der Trennung meine Eltern sehe ich mich nicht als ein Opfer, sondern als eine ihrer Verbündeten, ihrer Unterstützer in diesem Schritt - wie gesund das ist bzw. nicht ist, ist mir momentan noch eine Nummer zu groß, um ehrlich zu sein. Sie folgt mir auf Twitter, sie liest meinen Blog, wir sind bei Facebook befreundet, wir schreiben uns Emails und SMS.
Und noch vor wenigen Wochen hätte ich euch gesagt, dass meine Mutter und ich eine fast freundschaftliche Beziehung haben.
Aber: You live, you learn. Und was ich jetzt lerne, ist: Auch wenn das alles so... nett und okay erscheint - es ist es nicht. Was ich vorher als freundschaftlich bezeichnet hätte, ist für mich jetzt nur noch eng, zu eng. Da ist so vieles, das nicht in Ordnung ist. Da ist vieles verkehrt gelaufen. Und leider hat meine Mutter, bei aller Mühe, die sie sich gegeben hat und immer noch gibt, manches ziemlich verschissen, ums mal so umgeschminkt zu sagen.
Und... an diesen Gedanken muss ich mich noch gewöhnen.
Zur Zeit lasse ich am meisten die Wut zu. "Gefühle sind nicht richtig oder falsch, Gefühle sind." habe ich gelernt und ich beherzige es und lasse zu. Da ist meine Wut. Die ist da, die ist nicht richtig oder falsch oder ungerechtfertigt, weil meine Mutter es doch wirklich versucht hat. Nein, die ist da! Genauso wie die Verletztheit und die Trauer und der Schmerz und die Einsamkeit - das ist alles da und es ist gut so! Weil ich mich nicht rechtfertigen muss dafür, dass ich menschliche Erfahrungen mache und menschlich fühle.
Ich weiß noch nicht, wieviel ich noch aufschreiben werde von dem, was mir zur Zeit im Kopf rumschwirrt. Jetzt bin ich erstmal wieder leer.
Die Zeit jetzt gerade ist komisch. Weil ich in einer Phase bin, in der ich vorher noch nie war. Es ist irgendein Abnabelungsding und klar, das gabs vorher auch schon. Aber jetzt geht es in eine neue Runde und es passiert so schnell und teilweise so heftig, dass ich manchmal nur dasitze und staune.
Ich hatte nicht damit gerechnet. Ich hatte nicht daran gedacht.
Bisher schob ich das meiste von dem, mit dem ich so umzugehen habe, auf meinen Vater. Der war dafür verantwortlich, dass ich vor Dingen stehe, mit denen ich alleine nicht mehr klarkomme. Das ist auch ziemlich einfach, er ist krank, sieht nicht klar, ich halte ihn für unreif, bezeichne ihn als Idioten - wie konnte der auch irgendwas richtig machen. Es war so einfach, auf ihn wütend zu sein. Väter sind sowieso schwierig und schnallen nichts und meiner gab dazu noch ein ziemlich gutes Feindbild ab. Denn: Auf Leute, die einem mit ihrer Dummheit weh tun, ist man ja öfter mal wütend, das kennt man schon, da hat man Übung.
Aber bei vielen Dingen heißt es ja zurecht "dazu gehören immer zwei". Und bei einem Kind ist das auch so. Da gehören zwei zu. Ein Vater und eine Mutter. Ein Vater, der so war, dass er seinem Kind nicht gerecht wurde - aber auch eine Mutter, die vielleicht mehr da war und mehr Verantwortung übernahm, aber dennoch ihrem Kind nicht gerecht wurde.
Und das ist der Knackpunkt, für mich. Meine Mutter erstmals in das Bild miteinbeziehen. Erstmalig sehen, dass sie auch an mir schuldig geworden ist. Meine Mutter war der Elternteil, der immer da, immer präsent, immer verantwortungsvoll war. Es fällt schwer, da eine Anklage zu formulieren, einen Vorwurf auszusprechen.
Meine Mutter und ich haben viele gute, ehrliche Gespräche geführt, sie versteht sich gut mit meinen Freunden und ich mich auch meist mit ihren, wir haben Ähnlichkeiten, die mir wichtig sind, in der Trennung meine Eltern sehe ich mich nicht als ein Opfer, sondern als eine ihrer Verbündeten, ihrer Unterstützer in diesem Schritt - wie gesund das ist bzw. nicht ist, ist mir momentan noch eine Nummer zu groß, um ehrlich zu sein. Sie folgt mir auf Twitter, sie liest meinen Blog, wir sind bei Facebook befreundet, wir schreiben uns Emails und SMS.
Und noch vor wenigen Wochen hätte ich euch gesagt, dass meine Mutter und ich eine fast freundschaftliche Beziehung haben.
Aber: You live, you learn. Und was ich jetzt lerne, ist: Auch wenn das alles so... nett und okay erscheint - es ist es nicht. Was ich vorher als freundschaftlich bezeichnet hätte, ist für mich jetzt nur noch eng, zu eng. Da ist so vieles, das nicht in Ordnung ist. Da ist vieles verkehrt gelaufen. Und leider hat meine Mutter, bei aller Mühe, die sie sich gegeben hat und immer noch gibt, manches ziemlich verschissen, ums mal so umgeschminkt zu sagen.
Und... an diesen Gedanken muss ich mich noch gewöhnen.
Zur Zeit lasse ich am meisten die Wut zu. "Gefühle sind nicht richtig oder falsch, Gefühle sind." habe ich gelernt und ich beherzige es und lasse zu. Da ist meine Wut. Die ist da, die ist nicht richtig oder falsch oder ungerechtfertigt, weil meine Mutter es doch wirklich versucht hat. Nein, die ist da! Genauso wie die Verletztheit und die Trauer und der Schmerz und die Einsamkeit - das ist alles da und es ist gut so! Weil ich mich nicht rechtfertigen muss dafür, dass ich menschliche Erfahrungen mache und menschlich fühle.
Ich weiß noch nicht, wieviel ich noch aufschreiben werde von dem, was mir zur Zeit im Kopf rumschwirrt. Jetzt bin ich erstmal wieder leer.
2011-02-14
Monday Morning.
"Liebe deinen Nächsten wie dich selbst."
Hm. Mist. Ich liebe mich gar nicht selbst. Und irgendwie war das ja zu befürchten. Aber es schockt, es ist ein bisschen wie "Sie haben eine schreckliche Krankheit":
"Irgendwas ist mit Ihnen nicht in Ordnung. Ja, so sehr nicht in Ordnung."
(Sich selbst lieben? Was ist das? Wie geht das?)
Ich liebe mich nicht selbst, mein Verstand reguliert meine Gefühle oder auch: würgt sie ab, und überhaupt stehe ich grad vor diesem ganzen Mist und bin etwas ratlos. Mit "etwas" meine ich "etwas sehr" und mit "etwas sehr" meine ich "verdammt, ich bin mir nicht mal sicher, was das alles heißen soll".
Ob "Liebe dich selbst wie deinen Nächsten" besser funktionieren soll? Ich weiß ja nicht. Liebe ich meinen Nächsten überhaupt? Ich weiß nicht!
Ich weiß nicht!
Aber hey. Keine Panik. Ich bin erst 19 und überhaupt, es geht weiter. Geht es immer.
Und mit diesem erstaunlich optimistischen (igitt!) Fazit schließe ich hier auch schon.
Hm. Mist. Ich liebe mich gar nicht selbst. Und irgendwie war das ja zu befürchten. Aber es schockt, es ist ein bisschen wie "Sie haben eine schreckliche Krankheit":
"Irgendwas ist mit Ihnen nicht in Ordnung. Ja, so sehr nicht in Ordnung."
(Sich selbst lieben? Was ist das? Wie geht das?)
Ich liebe mich nicht selbst, mein Verstand reguliert meine Gefühle oder auch: würgt sie ab, und überhaupt stehe ich grad vor diesem ganzen Mist und bin etwas ratlos. Mit "etwas" meine ich "etwas sehr" und mit "etwas sehr" meine ich "verdammt, ich bin mir nicht mal sicher, was das alles heißen soll".
Ob "Liebe dich selbst wie deinen Nächsten" besser funktionieren soll? Ich weiß ja nicht. Liebe ich meinen Nächsten überhaupt? Ich weiß nicht!
Ich weiß nicht!
Aber hey. Keine Panik. Ich bin erst 19 und überhaupt, es geht weiter. Geht es immer.
Und mit diesem erstaunlich optimistischen (igitt!) Fazit schließe ich hier auch schon.
2011-02-12
Das hier ist sowas wie ein Brief.
Liebe Menschen, denen ich was bedeute und die mir auch was bedeuten.
Eigentlich teile ich (fast) alles mit euch. Ihr und ich, wir sind offen zueinander, wir sind ehrlich und machen uns deutlich weniger vor als dem Rest der Welt.
Aber jetzt gerade sitze ich hier und heule und ich kann es euch nicht sagen, weil ich zu sehr an euch denke und zu wenig an mich, weil ich fürchte, dass ich jemandem den Abend versaue, wenn ich sage, dass ich grad weine und doch bitte mal was getan werden soll. Ihr könnt doch eh nichts tun, ihr seid irgendwo, jedenfalls nicht hier, um mich in den Arm zu nehmen. Und dann sitze ich hier und bin trotzdem einsam und ihr sitzt da und wünscht, ihr könntet mehr tun.
Also sitze ich hier. Und fühle mich einsam. Und der Umstand, dass ich euch nichts sage, weil ich euch nicht runterreißen will, führt dazu, dass ich mich noch einsamer und beschissener fühle und eigentlich jemandem was sagen soll und will, aber ich will niemandem die Laune verderben, nur, ich fühle mich so sterbenseinsam … und in dieser Abwärtsspirale der Einsamkeit falle ich einfach weiter nach unten. Bis auch dieser hysterische Anfall vorbei ist und ich euch dann auch nicht mehr belästigen muss, weil's mir wieder besser geht und all die Aufregung sowieso umsonst wäre. Aber bis dahin sitze ich noch ein bisschen hier und bin einsam und frage mich, WAS ZUR HÖLLE GESCHEHEN MUSS, damit diese Scheiße aufhört. Wann ich endlich schnalle, dass ich euch nerven darf mit "hilf mir bitte mal".
Denn das wäre doch theoretisch der Durchbruch, oder? Losgehen, endlich mal LOSGEHEN und "HILF MIR" sagen. Endlich mal das alte Verhaltensmuster durchbrechen.
Liebe Grüße,
Maria
(die euch wirklich mag und euch wirklich vertraut, es nur nicht so gut zeigen kann.)
Eigentlich teile ich (fast) alles mit euch. Ihr und ich, wir sind offen zueinander, wir sind ehrlich und machen uns deutlich weniger vor als dem Rest der Welt.
Aber jetzt gerade sitze ich hier und heule und ich kann es euch nicht sagen, weil ich zu sehr an euch denke und zu wenig an mich, weil ich fürchte, dass ich jemandem den Abend versaue, wenn ich sage, dass ich grad weine und doch bitte mal was getan werden soll. Ihr könnt doch eh nichts tun, ihr seid irgendwo, jedenfalls nicht hier, um mich in den Arm zu nehmen. Und dann sitze ich hier und bin trotzdem einsam und ihr sitzt da und wünscht, ihr könntet mehr tun.
Also sitze ich hier. Und fühle mich einsam. Und der Umstand, dass ich euch nichts sage, weil ich euch nicht runterreißen will, führt dazu, dass ich mich noch einsamer und beschissener fühle und eigentlich jemandem was sagen soll und will, aber ich will niemandem die Laune verderben, nur, ich fühle mich so sterbenseinsam … und in dieser Abwärtsspirale der Einsamkeit falle ich einfach weiter nach unten. Bis auch dieser hysterische Anfall vorbei ist und ich euch dann auch nicht mehr belästigen muss, weil's mir wieder besser geht und all die Aufregung sowieso umsonst wäre. Aber bis dahin sitze ich noch ein bisschen hier und bin einsam und frage mich, WAS ZUR HÖLLE GESCHEHEN MUSS, damit diese Scheiße aufhört. Wann ich endlich schnalle, dass ich euch nerven darf mit "hilf mir bitte mal".
Denn das wäre doch theoretisch der Durchbruch, oder? Losgehen, endlich mal LOSGEHEN und "HILF MIR" sagen. Endlich mal das alte Verhaltensmuster durchbrechen.
Liebe Grüße,
Maria
(die euch wirklich mag und euch wirklich vertraut, es nur nicht so gut zeigen kann.)
2011-02-09
Dieses und das, solches und jenes
Natürlich machte ich mir auch heute wieder so meine Gedanken, wie ich das so mache an jedem Tag, ich fahre ja auch viel Bus.
Und wozu machte ich mir heute Gedanken? Selbstbewusstsein. Keine Angst haben, sich sicher fühlen. Stark sein, auch innen drin. Mit den genannten Sachen hab ich's ja nicht so.
Heute sagte mir eine Person, von der ich das eigentlich nicht gedacht hatte, dass sie sich ständig hinterfragt (okay, das dachte ich eigentlich schon) und keinerlei Selbstbewusstsein habe (das dachte ich nicht. Weshalb es mich dann auch überraschte.). Besagte Person ist älter als ich, und in einem Alter, in dem man sich selbst sicher ist, ganz automatisch, weil man den ganzen Zirkus schon lange mitmacht und einfach mit den Jahre entspannter geworden ist - dachte ich.
Dachte ich wirklich. Und insofern war ich ... ein bisschen enttäuscht. "Wie, mit zunehmendem Alter werde ich nicht einfach cool und gelassen werden?" Nein, Maria. Leider nicht. Auch richtige Erwachsene sind unsicher, sie kommen nur gelassener rüber.
Och Scheiße.
Dieses Geschehen führte jedenfalls dazu, dass ich im Bus saß und rumdachte. Und Erkenntnisse hatte, manche davon habe ich hin und wieder und sollte sie DRINGEND mehr verinnerlichen, manche waren neu. Einfach mal unsortiert hingespuckt:
Aha: Man wird mit zunehmendem Alter nicht automatisch gelassener. Man gewöhnt sich vielleicht nur mehr an die Ängste und Unsicherheiten, sowie man sich an alles im Leben gewöhnt und es irgendwann akzeptiert.
Die anderen haben auch alle Angst. Manche mehr, manche weniger - aber alle haben Angst. Stimmts? Ich vergesse das immer und immer wieder und glaube jedesmal, ich wäre alleine. Mit meiner Verzagtheit. Die man mir vermutlich oft genug nichtmal anmerkt, genauso wie ich den anderen ihre Ängste auch nicht anmerke.
Selbstbewusstsein ist nicht die Abwesenheit von Minderwertigkeitskomplexen. Es ist eher eine "ich lasse mich nicht (zu sehr) von den Gedanken an das, was andere von mir denken könnten, beeinflussen"-Haltung. Und ich bin neidisch, weil mir diese Haltung so schwer fällt und ich mich immer wieder daran erinnern muss, dass in meinem Kopf vor allen anderen MEINE Gedanken wichtig sein sollten. Nicht meine Vermutungen, was andere von mir halten, in mir sehen könnten.
Mein Vater hätte mir kein Selbstbewusstsein im Sinne von "ich bin schön" geben müssen. "Scher dich einfach mal nen Dreck drum, was die anderen denken könnten" hätte gereicht.
Es fällt mir so schwer, mich einfach mal nicht drum zu scheren.
Und das nervt mich. Ich hab nur leider noch nicht rausgefunden, was ich effektiv gegen mein Mitbedenken fremder Gedanken tun kann. Ich werde mal meinen Therapeuten danach fragen.
Oder ist das vielleicht n typisches Pubertätsproblem? Diese Unsicherheit mit sich selbst?
Ich muss mich sogar an so etwas simples erinnern: Du bist noch nicht erwachsen, Maria. Gib dir Zeit.
Ja, sollte ich mal versuchen. Ich bin erst 19, ich bin eigentlich noch ein Teenager. Aber man fühlt sich halt im eigenen Denken schon seit Jahren so erwachsen und reif. Das körperliche und auch das psychische hinken da aber eigentlich hinterher. So ein Mist.
hierwäreneigentlich62Unterstrichehierwäreneigentlich62Unterstrichehierwäreneigentlich62Unterstriche_
Ja, das mal als kleinen Überblick, was mir heute so im Kopf rumspukt.
Dachte ich wirklich. Und insofern war ich ... ein bisschen enttäuscht. "Wie, mit zunehmendem Alter werde ich nicht einfach cool und gelassen werden?" Nein, Maria. Leider nicht. Auch richtige Erwachsene sind unsicher, sie kommen nur gelassener rüber.
Och Scheiße.
Dieses Geschehen führte jedenfalls dazu, dass ich im Bus saß und rumdachte. Und Erkenntnisse hatte, manche davon habe ich hin und wieder und sollte sie DRINGEND mehr verinnerlichen, manche waren neu. Einfach mal unsortiert hingespuckt:
Aha: Man wird mit zunehmendem Alter nicht automatisch gelassener. Man gewöhnt sich vielleicht nur mehr an die Ängste und Unsicherheiten, sowie man sich an alles im Leben gewöhnt und es irgendwann akzeptiert.
Die anderen haben auch alle Angst. Manche mehr, manche weniger - aber alle haben Angst. Stimmts? Ich vergesse das immer und immer wieder und glaube jedesmal, ich wäre alleine. Mit meiner Verzagtheit. Die man mir vermutlich oft genug nichtmal anmerkt, genauso wie ich den anderen ihre Ängste auch nicht anmerke.
Selbstbewusstsein ist nicht die Abwesenheit von Minderwertigkeitskomplexen. Es ist eher eine "ich lasse mich nicht (zu sehr) von den Gedanken an das, was andere von mir denken könnten, beeinflussen"-Haltung. Und ich bin neidisch, weil mir diese Haltung so schwer fällt und ich mich immer wieder daran erinnern muss, dass in meinem Kopf vor allen anderen MEINE Gedanken wichtig sein sollten. Nicht meine Vermutungen, was andere von mir halten, in mir sehen könnten.
Mein Vater hätte mir kein Selbstbewusstsein im Sinne von "ich bin schön" geben müssen. "Scher dich einfach mal nen Dreck drum, was die anderen denken könnten" hätte gereicht.
Es fällt mir so schwer, mich einfach mal nicht drum zu scheren.
Und das nervt mich. Ich hab nur leider noch nicht rausgefunden, was ich effektiv gegen mein Mitbedenken fremder Gedanken tun kann. Ich werde mal meinen Therapeuten danach fragen.
Oder ist das vielleicht n typisches Pubertätsproblem? Diese Unsicherheit mit sich selbst?
Ich muss mich sogar an so etwas simples erinnern: Du bist noch nicht erwachsen, Maria. Gib dir Zeit.
Ja, sollte ich mal versuchen. Ich bin erst 19, ich bin eigentlich noch ein Teenager. Aber man fühlt sich halt im eigenen Denken schon seit Jahren so erwachsen und reif. Das körperliche und auch das psychische hinken da aber eigentlich hinterher. So ein Mist.
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Ja, das mal als kleinen Überblick, was mir heute so im Kopf rumspukt.
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Sometimes I wish i had a smaller ass so that I could go swimming without feeling like a whale. |
2011-02-07
Gestern war Sonntag, heute ist Montag. Auch wenn sich das erst in 6 Stunden so anfühlen wird.
Eine kleine Sache, die ich hierlassen will.
Gestern (also Sonntag) habe ich laaange geschlafen, wie ich das so tue, wenn Wochenende ist und ich erst um 8 Uhr morgens ins Bett finde. "Laaange" heißt in diesem Fall "bis in den späten Nachmittag".
Irgendwann im Laufe des Tages also, zwischen all den Halb- und Ganzschlafphasen, zwischen all dem anstrengenden "jetzt könnte ich mal aufstehen" und "nein, ich dreh mich erst nochmal rum", zwischen Träumen, und Dingen, die wirklich passieren, passierte diese seltsame Sache.
Ich träumte. Ich träume generell viel, durcheinander und lebhaft und an vieles kann ich mich hinterher noch erinnern. In diesem Traum stand ich irgendwann neben einem jungen Baum und vor einem weißen Auto. Und weil irgendwann in dem Traum mein Vater vorgekommen war, dachte ich an meinen Vater.
Das ist nicht so seltsam. Ich sehe meinen Vater im Traum wesentlich häufiger als in der Realität. (Und das so geschrieben zu sehen, fühlt sich... ein bisschen schauernd an.)
Ich dachte also in dem Traum an meinen Vater. Und daran, wie er ... so vieles verkehrt gemacht hat. Und jetzt vor den Scherben steht. Alles irgendwie kaputt ist, nicht mehr so wie vorher. Die Welt anders, und er versteht nicht, warum.
Ich hab in diesem Traum etwas gefühlt, was ich mir in der Realität verbiete: Seinen Schmerz. Die Verwirrung des kleinen Jungen, der er irgendwann mal war und eigentlich ist, das Unverständnis darüber, dass die Familie einen verlassen hat, der Ärger und die Wut darüber, dass man Jobs verloren hat und Erwartungen enttäuscht hat und die eigenen Erwartungen an sich selbst sich nie erfüllt haben oder vielleicht nichtmal so real da waren, wie sie es hätten sein sollen und müssen. Dieser ganze Schmerz darüber, dass man nicht der Erwachsene geworden ist, der man mal sein wollte.
In dem Traum hab ich wirklich den kleinen Jungen gesehen, mit Ärger und Unverständnis im Gesicht.
Und dann bin ich aufgewacht, weil ich geweint habe und weil, während ich träumte, in meinem Kopf, verspätet, aber doch, diese Warnung endlich aufblinkte: "Hör auf! VORSICHT, SCHMERZ!" Diese Warnung, die in der Realität schneller kommt, als ich bewusst wahrnehmen kann. Und sogar im Traum da ist.
Die rote Signalfarbe. Die vielen Signalworte, -gefühle, -gedanken. "Lass das in Ruhe. Du wirst dir weh tun, mehr als du musst." Okay, ich lass die Finger davon.
Weil das so eine ... seltsame Begebenheit war, lass ich es hier.
Gestern (also Sonntag) habe ich laaange geschlafen, wie ich das so tue, wenn Wochenende ist und ich erst um 8 Uhr morgens ins Bett finde. "Laaange" heißt in diesem Fall "bis in den späten Nachmittag".
Irgendwann im Laufe des Tages also, zwischen all den Halb- und Ganzschlafphasen, zwischen all dem anstrengenden "jetzt könnte ich mal aufstehen" und "nein, ich dreh mich erst nochmal rum", zwischen Träumen, und Dingen, die wirklich passieren, passierte diese seltsame Sache.
Ich träumte. Ich träume generell viel, durcheinander und lebhaft und an vieles kann ich mich hinterher noch erinnern. In diesem Traum stand ich irgendwann neben einem jungen Baum und vor einem weißen Auto. Und weil irgendwann in dem Traum mein Vater vorgekommen war, dachte ich an meinen Vater.
Das ist nicht so seltsam. Ich sehe meinen Vater im Traum wesentlich häufiger als in der Realität. (Und das so geschrieben zu sehen, fühlt sich... ein bisschen schauernd an.)
Ich dachte also in dem Traum an meinen Vater. Und daran, wie er ... so vieles verkehrt gemacht hat. Und jetzt vor den Scherben steht. Alles irgendwie kaputt ist, nicht mehr so wie vorher. Die Welt anders, und er versteht nicht, warum.
Ich hab in diesem Traum etwas gefühlt, was ich mir in der Realität verbiete: Seinen Schmerz. Die Verwirrung des kleinen Jungen, der er irgendwann mal war und eigentlich ist, das Unverständnis darüber, dass die Familie einen verlassen hat, der Ärger und die Wut darüber, dass man Jobs verloren hat und Erwartungen enttäuscht hat und die eigenen Erwartungen an sich selbst sich nie erfüllt haben oder vielleicht nichtmal so real da waren, wie sie es hätten sein sollen und müssen. Dieser ganze Schmerz darüber, dass man nicht der Erwachsene geworden ist, der man mal sein wollte.
In dem Traum hab ich wirklich den kleinen Jungen gesehen, mit Ärger und Unverständnis im Gesicht.
Und dann bin ich aufgewacht, weil ich geweint habe und weil, während ich träumte, in meinem Kopf, verspätet, aber doch, diese Warnung endlich aufblinkte: "Hör auf! VORSICHT, SCHMERZ!" Diese Warnung, die in der Realität schneller kommt, als ich bewusst wahrnehmen kann. Und sogar im Traum da ist.
Die rote Signalfarbe. Die vielen Signalworte, -gefühle, -gedanken. "Lass das in Ruhe. Du wirst dir weh tun, mehr als du musst." Okay, ich lass die Finger davon.
Weil das so eine ... seltsame Begebenheit war, lass ich es hier.
2011-02-03
Bis auf weiteres bin ich wohl gehemmt. Soso.
Heute hatte ich einen Grübel-Tag; es ging mir nicht schlecht, aber auch nicht mehr so "hooray!"-gut wie vorher. Insgesamt ein normaler Aufenthalt in der gemütlichen kleinen Grübel-Grube. Und eigentlich hatte ich was nettes dazu geschrieben, aber dann habe ich es aus Versehen gelöscht und die Änderung wurde schneller gespeichert als mein Schatten und jetzt mach ich's einfach nochmal kurz. (Das meiste hab ich hier bestimmt auch schon mehr oder weniger geschrieben.)
Was ich eigentlich mit euch (ihr?) teilen will, ist ein nettes Bild, das ich in meinem Kopf habe und das es möglich macht, dass ich ein bisschen über mein inneres Chaos-Zeug lachen kann. Ganz ohne hysterisches Weinen-Lachen. Seid stolz auf mich.
Also, wichtige, nicht ganz neue Erkenntnis des heutigen Grübel-Tages:
Ich sehe mich (derzeit, als die, dich ich noch bin) zu Liebe nicht in der Lage.
Liebe hieße bei mir nicht "Mädchen trifft Junge und beide werden glücklich" (zusammen natürlich). (Müsst ihr bei diesem Satz auch an 'Notting Hill' und Julia Roberts in der Buchhandlung von Hugh Grant denken?)
"Liebe" hieße bei mir "daddy-issues-Mädchen trifft auf Projektionsfläche und beide werden unglücklich" (aber das immerhin auch zusammen).
Ja, und eigentlich finde ich das ziemlich bitter. Aber so formuliert geht's. Eigentlich schon lustig.
Was ich eigentlich mit euch (ihr?) teilen will, ist ein nettes Bild, das ich in meinem Kopf habe und das es möglich macht, dass ich ein bisschen über mein inneres Chaos-Zeug lachen kann. Ganz ohne hysterisches Weinen-Lachen. Seid stolz auf mich.
Also, wichtige, nicht ganz neue Erkenntnis des heutigen Grübel-Tages:
Ich sehe mich (derzeit, als die, dich ich noch bin) zu Liebe nicht in der Lage.
Liebe hieße bei mir nicht "Mädchen trifft Junge und beide werden glücklich" (zusammen natürlich). (Müsst ihr bei diesem Satz auch an 'Notting Hill' und Julia Roberts in der Buchhandlung von Hugh Grant denken?)
"Liebe" hieße bei mir "daddy-issues-Mädchen trifft auf Projektionsfläche und beide werden unglücklich" (aber das immerhin auch zusammen).
Ja, und eigentlich finde ich das ziemlich bitter. Aber so formuliert geht's. Eigentlich schon lustig.
2011-01-31
[kein Betreff]
Wisst ihr, eine der beruhigenden Sachen an unserer großen, glücklichen Twitter- oder vielleicht sogar Internetfamilie ist, dass auch ihr im Endeffekt keine Ahnung habt. Ihr bemüht euch und ihr meint es gut und jeder von uns hat ein Herz. Aber letztlich sind wir immernoch Menschen. Und wenn ihr mir auch so oft so viel näher seid als die Welt, der Menschenstrom direkt um mich herum, seid ihr dennoch ihr und ich bin ich.
Ihr steckt nicht in meiner Haut und ich nicht in eurer. Und wenn ich erzähle und dann einerseits Verständnis geäußert wird, oder aber durchaus auch gesagt wird, dass ich übertreiben würde, dann hilft es ungemein, sich vor Augen zu halten, dass ich nur einen kleinen Teil der Sache gezeigt habe. So real es für mich ist - für euch ist es das nicht. Und keiner kann über die Geschichte eines anderen urteilen, niemand.
Wenn ich hier kleine Feedback-Klickdingens einstelle, dann weiß ich, dass Leute mir (anonym, aber doch) mitteilen werden, dass sie das für Mist halten, was ich hier schreibe (traurig nur, dass mein Paranoia-Gespenst sich davon an meinem Bein dumm und dämlich rammelt, ohne sowas wär ich noch cooler). Aber, wieder: Ihr wisst nicht. Du weißt nicht. Du weißt nicht, was ich weiß und fühlst nicht, was ich fühle und selbst wenn ich es dir alles haarklein erzähle, kannst du nur nachfühlen.
Und deshalb ist es mir gerade so enorm wichtig, alle anderen Sichtweisen rauszuhalten. Mir zu vertrauen, meinem Gefühl, meiner Einschätzung der Lage. Solange ich mich nicht im Stande sehe, zu bewältigen, hilft es mir einen Scheißdreck, dass andere meinen, ich solle klarkommen. Es ist schon schwer genug, meinen inneren Zyniker zu überzeugen, dass er mich nicht verspotten soll. Die (vermutete) Meinung anderer fällt da mal einfach hinten runter.
Versteht mich nicht falsch. Das ist kein verzweifeltes "ihr seid scheiße!" und ich weiß, dass ihr okay seid. "Okay" im Sinne von "gut". Ich wollte diesen "I matter!"-Gedanken hier trotzdem mal in Worte gefasst haben.
Ihr steckt nicht in meiner Haut und ich nicht in eurer. Und wenn ich erzähle und dann einerseits Verständnis geäußert wird, oder aber durchaus auch gesagt wird, dass ich übertreiben würde, dann hilft es ungemein, sich vor Augen zu halten, dass ich nur einen kleinen Teil der Sache gezeigt habe. So real es für mich ist - für euch ist es das nicht. Und keiner kann über die Geschichte eines anderen urteilen, niemand.
Wenn ich hier kleine Feedback-Klickdingens einstelle, dann weiß ich, dass Leute mir (anonym, aber doch) mitteilen werden, dass sie das für Mist halten, was ich hier schreibe (traurig nur, dass mein Paranoia-Gespenst sich davon an meinem Bein dumm und dämlich rammelt, ohne sowas wär ich noch cooler). Aber, wieder: Ihr wisst nicht. Du weißt nicht. Du weißt nicht, was ich weiß und fühlst nicht, was ich fühle und selbst wenn ich es dir alles haarklein erzähle, kannst du nur nachfühlen.
Und deshalb ist es mir gerade so enorm wichtig, alle anderen Sichtweisen rauszuhalten. Mir zu vertrauen, meinem Gefühl, meiner Einschätzung der Lage. Solange ich mich nicht im Stande sehe, zu bewältigen, hilft es mir einen Scheißdreck, dass andere meinen, ich solle klarkommen. Es ist schon schwer genug, meinen inneren Zyniker zu überzeugen, dass er mich nicht verspotten soll. Die (vermutete) Meinung anderer fällt da mal einfach hinten runter.
Versteht mich nicht falsch. Das ist kein verzweifeltes "ihr seid scheiße!" und ich weiß, dass ihr okay seid. "Okay" im Sinne von "gut". Ich wollte diesen "I matter!"-Gedanken hier trotzdem mal in Worte gefasst haben.
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