2011-10-22

Kind sein

Ich fühl mich wie ein Kind. Aber nicht in dem positiven Sinne, wie das sonst gemeint ist, wenn ich von meiner empfundenen Kindlichkeit spreche. Sondern im negativen Sinne, mit den negativen Sachen, die Kindsein beinhaltet. [Let's face it: Kind sein ist scheiße und die kleinen Bratzen haben alles Recht der Welt, ständig rumzuflennen. (Das hätten alte Menschen übrigens auch, aber die machen's nicht, man ist ja erwachsen. Selbst schuld.)]




Also, negatives Kindsein:
  • Ich flenne rum. Als würde das irgendwas ändern oder gar helfen.
  • Ich habe Ängste in einem Ausmaß, das keinen Spaß macht. Verlustängste. Angst vor Zurückweisung. Angst, zu nerven, was ja auch nur eine Form der Angst vor Zurückweisung ist. Und genauere Beispiele will ich nicht nennen, weil das zu tief blicken ließe und überhaupt, mich nervt das so schon alles genug.
  • Ich verstehe ständig Sachen falsch. Ich habe völlig falsche, meistens negative Bilder von Menschen oder insbesondere ihren Reaktionen und komme mir regelmäßig dumm vor, weil mich die Realität eines besseren belehrt oder, genauer gesagt, mich daran erinnert, dass ich es eigentlich schon besser weiß. Ein intuitives "das und das wird passieren" und eine gewisse Zeit später, nach reiflicher Überlegung und/oder weniger Realitätsverlust "nein Maria, das und das würde passieren und eigentlich weißt du das auch. Denk doch mal nach."   Es ist so scheiße anstrengend, wenn die eigene Intuition ständig jämmerlich versagt oder einfach nur komplett daneben liegt mit ihren Erwartungen. Und das heißt nicht, dass ich möchte, dass diese Erwartungen sich erfüllen. Nein, ich möchte einfach nur, dass meine Intuition mein Wissen über die Realität etwas stärker miteinbezieht.
  • Ich habe solche Angst zu nerven, dass ich oft genug einfach die Klappe halte. Ich halt den Mund. Und ich überlege (manchmal sogar in der Situation) ob ich wollen würde, dass der andere die Klappe hielte, wenn er in meiner Situation wäre (meistens nicht). Aber das muss ja nichts heißen, ich halte trotzdem die Klappe.
  • Ich fühle mich unselbstständig und klein und ohnmächtig und DAS ist ja das beschissenste überhaupt am Kindsein. Und ich werde wütend, mir gegenüber, und kann mich nicht beruhigen und dann komme ich mir regelmäßig auch eher wie zwei vor als wie 20 Jahre alt.

Jetzt hab ich keine Lust mehr.
Reicht auch.


Hier, übrigens. Eigentlich bin ich gerade glücklich. Aber die Sachen, die nicht funktionieren, gehen davon nicht weg. Und das ist immer noch anstrengend.


Okay. Vorhaben, zu reden, steht. Seht ihr? Ja, ich werde reden. Versprochen. Mir.

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